Im April 2021 veröffentlichte die EU Kommission eine überarbeitete Direktive zur Nachhaltigkeits-berichterstattung mit neuen gesetzlichen Regelungen – Chance oder lästige Pflicht?
Neue Regeln – Neue Chancen
Kapitel 2
Scrollen Sie weiter, um Antworten auf diese und weitere Fragen zu den neuen Regelungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erhalten.
Nachhaltigkeit im Fokus!
Wie kommunizieren deutsche Unternehmen über nachhaltigkeitsbezogene Aspekte? Die neue Studie „Nachhaltigkeit im Fokus“ von BDO und Kirchhoff Consult hat u.a. gezeigt:
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aller DAX 160-Unternehmen berichten freiwillig über ihre Nachhaltigkeitsleistungen in einem Nachhaltigkeitsbericht.
66%
86%
aller DAX 160-Unternehmen publizieren eine nichtfinanzielle Erklärung (NFE) oder einen nichtfinanziellen Bericht (NFB).
Die Erhebung verdeutlicht auch: Derweil nutzen berichtspflichte Unternehmen noch immer die gesetzlichen Gestaltungsspielräume. Während einige Unternehmen zusätzlich über freiwillige Nachhaltigkeitaspekte berichten, halten sich andere Unternehmen an den Mindeststandard, was die Vergleichbarkeit der Berichtergebnisse zum Teil erschwert.
der Nachhaltigkeitsberichte sind an den GRI-Standards als Rahmenwerk ausgerichtet – bei den NFE und NFB liegt dieser Wert bei 70%.
86%
der untersuchten Nachhaltigkeitsberichte beinhalten Informationen zu ESG-Ratings.
71%
Zeit für Veränderung?
Schwer vergleichbare und zum Teil wenig relevante Informationen – die EU-Kommission reagierte auf diese Kritikpunkte und entwarf einen Überarbeitungsvorschlag der Non-Financial Reporting Directive (NFRD), die in Deutschland durch das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG) Anwendung findet. Diese Änderungen sollen es Investoren und Stakeholdern zukünftig erleichtern, nachhaltigkeitsbezogene Risiken bei Investitionen einzuschätzen.
Das Sustainability Reporting soll zukünftig in den Lagebericht der Unternehmen integriert werden. Dies soll die Vergleichbarkeit der Berichterstattung verbessern und die Relevanz der Nachhaltigkeitsziele in Bezug auf die wirtschaftliche Lage veranschaulichen.
Integration der gesetzlich geforderten Nachhaltigkeitsberichterstattung in den Lagebericht
Gesetzliche Nachhaltigkeitsberichte sollen zukünftig mehr Informationen enthalten. Neben einer Beschreibung der Unternehmensziele soll auch die Rolle von Leitungs- und Überwachungsorganen in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen offengelegt werden.
Erweiterung der Berichtsinhalte
Zur Vereinfachung der Berichterstattung sollen Berichterstattungsstandards erlassen werden. Es ist geplant, diese alle drei Jahre zu prüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten.
Einführung verbindlicher Standards
Bislang waren kapitalmarktorientierte Unternehmen
mit mehr als 500 Mitarbeitern zur nichtfinanziellen Berichterstattung verpflichtet. Diese Pflicht soll nun auch für nicht kapitalmarktorientierte Unternehmen ab einer Größe von 250 Mitarbeitern gelten.
Vergrößerung des Wirkungskreises
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der EU-Kommission zur CSR-Richtlinie als Chance oder eher als lästige Pflicht?
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Ich sehe die Veränderungen zur CSR-Berichtpflicht als Chance.
Durch die Veränderungen entstehen den Unternehmen lediglich zusätzliche Aufwände
Für die fiktive Habicht Mode GmbH, eine Textileinzelhandelskette in Deutschland, war die verstärkte Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsthemen mehr als nur eine lästige Pflicht.
Gegründet 1957 als familiengeführtes Unternehmen beschäftigt sie 2021 deutschlandweit 4621 Angestellte. In dieser Zeit wurde das Unternehmen immer wieder mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Seit 2015 unterstützt die Führungsebene verstärkt Nachhaltigkeits-maßnahmen und integriert diese zunehmend in die Geschäftsprozesse des Unternehmens. Ebenfalls legt die Textilfirma seitdem jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht vor, in dem neben einer Risikoanalyse auch die Nachhaltigkeitsinitiativen der Geschäfts-führung offengelegt werden.
Mehr als nur Pflicht!
Verfolgen Sie, wie sich das fiktive Unternehmen seit 2015 weiterentwickelt hat und welche Auswirkungen die umgesetzten Nachhaltigkeitsaspekte auf den langfristigen Erfolg des Unternehmens haben.
In den Jahren vor 2015 manifestierte sich die Bewerbersituation als ein großes Erfolgsrisiko für das Textilvertriebsunternehmen. Besorgniserregend hoch war auch die Fluktuationsrate im Unternehmen – mit 27,3% erreichte sie im Jahr 2014 ihren Höchstwert. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit betrug in diesem Zeitraum gerade einmal vier Jahre.
PERSONALENTWICKLUNG
VOR 2015
2015
Die Habicht Mode GmbH fördert seit 2015 gezielt mit innovativen Trainings- und Weiterbildungsangeboten den Nachwuchs in den eigenen Reihen. Zur Gewinnung neuer Fach- und Führungskräfte hat das Textilunternehmen sowohl gezielte Recruiting-Strategien als auch Onboarding-Prozesse etabliert, um neue Talente nicht nur proaktiv anzusprechen, sondern ihnen auch eine schnelle Identifikation mit der Textilfirma zu ermöglichen. Die Nachhaltigkeitsmaßnahmen zeigen ihren Erfolg. Denn neben der Bewerbersituation verbessert sich auch die Fluktuationsrate im Unternehmen.
PERSONALENTWICKLUNG
nach 2015
Die durchschnittliche Ausfallzeit pro Mitarbeiter belief sich 2014 auf 19,4 Tage pro Jahr – Tendenz jährlich steigend. Eine nicht unerhebliche Menge der Krankenstände ging auf länger anhaltende Kopf- und Rückschmerzen zurück, die oftmals
die Folge einer hohen Stehdauer waren.
GESUNDHEIT & ARBEITSSCHUTZ
VOR 2015
Seit 2015 investiert die Habicht Mode GmbH verstärkt in ihr betriebliches Gesundheitsmanagement. Neben regelmäßigen Check-Ups durch den Betriebsarzt erhöht das Unternehmen auch das Angebot von höhenverstellbaren Arbeitsflächen und speziellem Schuhwerk für Mitarbeiter. Firmenfitness- und Präventionsangebote vervollständigen das Gesundheitsprogramm. Zudem verfügt jede Filiale mit mehr als 15 Mitarbeitern über einen Gesundheits-beauftragten, der die Mitarbeiter zu verschiedenen Themen schult. Die Maßnahmen zeigen Wirkung: Die Gesundheitssituation der Angestellten verbessert sich und die krankheits- und unfallbedingten Ausfalltage gehen zurück.
GESUNDHEIT & ARBEITSSCHUTZ
NACH 2015
2015
In der Vergangenheit kam es durch Verstöße gegen Sicherheitsstandards bei Lieferanten immer wieder zu Arbeitsunfällen in den Fertigungsstätten. Besonders schwer wiegt ein Vorfall aus dem Jahr 2015, bei dem von den Medien enthüllt worden war, dass mehrere Zulieferer der Firma mit schwermetallhaltigen und damit gesundheitsschädlichen Färbemitteln arbeiteten. Die Konsequenz für die Habicht
Mode GmbH: Entschädigungszahlungen an Betroffene, Negativschlagzeilen und drastisch eingebrochene
Produktions-, Verkaufs- und Umsatzzahlen.
LIEFERANTENBEZIEHUNG
VOR 2015
Seit dem Vorfall erhöht die Habicht Mode GmbH ihre Maßnahmen für ein nachhaltiges Wirtschaften innerhalb der Lieferkette. Neben langfristigen Partnerschaften setzt die Habicht GmbH auf eine Sourcingagentur, die sie bei dem Aufbau eines weltweiten Lieferantennetzwerks unterstützt. Ein weiterer wesentlicher Meilenstein stellt ein Lieferantenkodex als fixer Vertragsbestandteil dar, dessen Einhaltung bei den Lieferanten durch Lieferantenaudits überprüft wird. Durch die Mitgliedschaft der Habicht GmbH in der BSCI (Business Social Compliance Initiative) unterstützt sie Lieferanten ebenfalls beim Erwerb von Audits sowie bei der Einhaltung von Sozial- und Sicherheitsstandards.
LIEFERANTENBEZIEHUNG
NACH 2015
2015
Vor 2015 erfuhr die Energie- und Ressourceneffizienz im Unternehmen eine untergeordnete Bedeutung. So war die Menge an konventioneller Baumwolle bis 2015 noch sehr hoch, der Transport von Waren erfolgte meist über Luftfracht und die Ausgabemenge von Kunststofftragetaschen lag 2014 noch bei durchschnittlich 1,9 Mio. Stück pro Jahr.
RESSOURCENEFFIZIENZ
VOR 2015
Seit 2015 bemüht sich die Habicht Mode GmbH verstärkt um die Energie- und Ressourceneffizienz im Unternehmen. Neben dem vermehrten Einsatz von Bio-Baumwolle gelingt es dem Mode-unternehmen durch bessere Beschaffungsplanung, produzierte Waren als Seefracht zu versenden, was umweltfreundlicher und kosten-günstiger ist. Dank verbesserter Transportlogistik und Lagerung von Waren am Exporthafen wird sichergestellt, dass die Container optimal ausgelastet sind, was sowohl Transportkosten als auch CO2-Emissionen reduziert. Seit 2015 gibt die Habicht Mode GmbH Tragetaschen nur noch bezahlpflichtig ab und trägt so zu einer Halbierung der Ausgabemenge von 1,9 Mio. auf durchschnittlich 0,95 Mio. pro Jahr bei.
RESSOURCENEFFIZIENZ
NACH 2015
2015
Die Entscheidung, mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen zu fördern, hatte positive Auswirkungen auf den Erfolg des fiktiven Textilunternehmens.
Mehr als nur Pflicht!
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Das Sustainability Reporting soll zukünftig in den Lagebericht der Unternehmen integriert werden. Dies soll die Vergleichbarkeit der Berichterstattung verbessern und die Relevanz der Nachhaltigkeitsziele in Bezug auf die wirtschaftliche Lage veranschaulichen.
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Gesetzliche Nachhaltigkeitsberichte sollen zukünftig mehr Informationen enthalten.
Neben einer Beschreibung der Unternehmens-ziele soll auch die Rolle von Leitungs- und Überwachungsorganen in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen offengelegt werden.
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Zur Vereinfachung der Berichterstattung sollen Berichterstattungsstandards erlassen werden. Es ist geplant, diese alle drei Jahre zu prüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten.
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Bislang waren kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern zur nichtfinanziellen Berichterstattung verpflichtet. Diese Pflicht soll nun auch für nicht kapitalmarktorientierte Unternehmen ab einer Größe von 250 Mitarbeitern gelten.
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2015
Die durchschnittliche Ausfallzeit pro Mitarbeiter belief sich 2014 auf 19,4 Tage pro Jahr – Tendenz jährlich steigend. Eine nicht unerhebliche Menge der Krankenstände ging auf länger anhaltende Kopf- und Rückschmerzen zurück, die oftmals die Folge einer hohen Stehdauer waren.
GESUNDHEIT & ARBEITSSCHUTZ
VOR 2015
Seit 2015 investiert die Habicht Mode GmbH verstärkt in ihr betriebliches Gesundheits-management. Neben regelmäßigen Check-
Ups durch den Betriebsarzt erhöht das Unternehmen auch das Angebot von höhen-verstellbaren Arbeitsflächen und speziellem Schuhwerk für Mitarbeiter. Firmenfitness- und Präventionsangebote vervollständigen das Gesundheitsprogramm. Zudem verfügt jede Filiale mit mehr als 15 Mitarbeitern über einen Gesundheitsbeauftragten, der die Mitarbeiter zu verschiedenen Themen schult.
Die Maßnahmen zeigen Wirkung: Die Gesundheitssituation der Angestellten verbessert sich und die krankheits- und unfallbedingten Ausfalltage gehen zurück.
GESUNDHEIT & ARBEITSSCHUTZ
nach 2015
2015
In der Vergangenheit kam es durch Verstöße gegen Sicherheitsstandards bei Lieferanten immer wieder zu Arbeitsunfällen in den Fertigungsstätten. Besonders schwer wiegt ein Vorfall aus dem Jahr 2015, bei dem von den Medien enthüllt worden war, dass mehrere Zulieferer der Firma mit schwer-metallhaltigen und damit gesundheits-schädlichen Färbemitteln arbeiteten. Die Konsequenz für die Habicht Mode GmbH: Entschädigungszahlungen an Betroffene, Negativschlagzeilen und drastisch eingebrochene Produktions-,
Verkaufs- und Umsatzzahlen.
LIEFERANTENBEZIEHUNG
VOR 2015
Seit dem Vorfall erhöht die Habicht Mode GmbH ihre Maßnahmen für ein nachhaltiges Wirtschaften innerhalb der Lieferkette. Neben langfristigen Partnerschaften setzt die Habicht GmbH auf eine Sourcingagentur, die sie bei dem Aufbau eines weltweiten Lieferanten-netzwerks unterstützt. Ein weiterer wesentlicher Meilenstein stellt ein Lieferanten-kodex als fixer Vertragsbestandteil dar, dessen Einhaltung bei den Lieferanten durch Lieferantenaudits überprüft wird. Durch die Mitgliedschaft der Habicht GmbH in der BSCI (Business Social Compliance Initiative) unterstützt sie Lieferanten ebenfalls beim Erwerb von Audits sowie bei der Einhaltung von Sozial- und Sicherheitsstandards.
LIEFERANTENBEZIEHUNG
nach 2015
2015
Vor 2015 erfuhr die Energie- und Ressourceneffizienz im Unternehmen eine untergeordnete Bedeutung. So war die Menge an konventioneller Baumwolle bis 2015 noch sehr hoch, der Transport von Waren erfolgte meist über Luftfracht und die Ausgabemenge von Kunststofftragetaschen lag 2014 noch bei durchschnittlich 1,9 Mio. Stück pro Jahr.
RESSOURCENEFFIZIENZ
VOR 2015
Seit 2015 bemüht sich die Habicht Mode GmbH verstärkt um die Energie- und Ressourceneffizienz im Unternehmen. Neben dem vermehrten Einsatz von Bio-Baumwolle gelingt es dem Modeunternehmen durch bessere Beschaffungsplanung, produzierte Waren als Seefracht zu versenden, was umweltfreundlicher und kostengünstiger ist. Dank verbesserter Transportlogistik und Lagerung von Waren am Exporthafen wird sichergestellt, dass die Container optimal ausgelastet sind, was sowohl Transportkosten als auch CO2-Emissionen reduziert. Seit 2015 gibt die Habicht Mode GmbH Tragetaschen nur noch bezahlpflichtig ab und trägt so zu einer Halbierung der Ausgabemenge von 1,9 Mio. auf durchschnittlich 0,95 Mio. pro Jahr bei.
RESSOURCENEFFIZIENZ
nach 2015
CSR und
Wirtschaftsprüfung
Kapitel 1
Kapitel 1
Neue Regeln –
Neue Chancen
Kapitel 2
Im Regelungs-
dschungel
Kapitel 3
Zahlen und Zukunft
Kapitel 4
Bislang waren kapitalmarktorientierte Unternehmen
mit mehr als 500 Mitarbeitern zur nichtfinanziellen Berichterstattung verpflichtet. Diese Pflicht soll nun auch für nicht kapitalmarktorientierte Unternehmen ab einer Größe von 250 Mitarbeitern gelten.
Vergrößerung des Wirkungskreises
Zur Vereinfachung der Berichterstattung sollen Berichterstattungsstandards erlassen werden.
Es ist geplant, diese alle drei Jahre zu prüfen
und gegebenenfalls zu überarbeiten.
Einführung verbindlicher Standards
Gesetzliche Nachhaltigkeitsberichte sollen zukünftig mehr Informationen enthalten. Neben einer Beschreibung der Unternehmensziele soll auch die Rolle von Leitungs- und Überwachungsorganen in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen offengelegt werden.
Erweiterung der Berichtsinhalte
Das Sustainability Reporting soll zukünftig in den Lagebericht der Unternehmen integriert werden. Dies soll die Vergleichbarkeit der Berichterstattung verbessern und die Relevanz der Nachhaltigkeitsziele in Bezug auf die wirtschaftliche Lage veranschaulichen.
Integration der gesetzlich geforderten Nachhaltigkeitsberichterstattung in den Lagebericht
CSR und Wirtschaftsprüfung
Kapitel 1
Neue Regeln – Neue Chancen
Kapitel 2
Im Regelungsdschungel
Kapitel 3
Zahlen und Zukunft
Kapitel 4