Die Ethik beschäftigt sich als Teilbereich der Philosophie mit der Frage nach korrektem Handeln. Um ein gesellschaftliches Zusammenleben erfolgreich zu gestalten, sind ethische Werte und Haltungen daher unabdingbar. Dieses Kapitel führt Sie durch die Grundlagen der Ethik.
Grundlagen – Ethik
Kapitel 1
Klicken Sie auf den Play-Button, um die Grundlagen zum Thema Ethik kennenzulernen.
Für die Bewertung von Handlungen werden in der Ethik unter anderem Werte als Maßstab herangezogen. Auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO handelt nach ganz bestimmten Unternehmenswerten. Welche Werte sind Ihrer Meinung nach in Unternehmen am wichtigsten?
BDO Unternehmenswerte
Vertrauen, Leidenschaft, Empathie und Weitblick sind essentielle Werte. Diese täglich zu leben, ist für BDO der Schlüssel zum unternehmerischen Erfolg.
Vertrauen
Leidenschaft
Empathie
Weitblick
Die Ethik befasst sich mit den moralischen Grundsätzen und Fragestellungen, die unser Leben in einer Gesellschaft bestimmen. In unserem Video erfahren Sie, was Ethik genau bedeutet und wie sie unseren Alltag beeinflusst.
Was ist Ethik?
Ethik ist seit langer Zeit ein wichtiges Thema für die Menschheit.
Reisen Sie durch die Zeit und entdecken Sie die wichtigsten Ereignisse und Persönlichkeiten zum Thema Ethik in jeder Epoche, indem Sie den Schieberegler auf der nächsten Seite bewegen.
Die Geschichte der Ethik
Schon vier bis fünf Jahrhunderte vor Christus entstanden die ersten dokumentierten ethischen Gedankengänge. Der griechische Philosoph Platon schrieb in seinen Werken die vier Grundtugenden (Klugheit bzw. Weisheit, Gerechtigkeit, Besonnenheit und Tapferkeit) nieder. Aristoteles beschrieb Tugenden als Handlungsgrundlagen einer Person, um ein vernünftiges, erfahrungsreiches und glückliches Leben in der Gesellschaft zu führen (Tugendethik).
Bild: British Museum
EU-GRÜNBUCH
Antike
Die christliche Ethik bezieht sich auf die Tugendlehre. Im Mittelalter ergänzte Thomas von Aquin (1225-1274) die vier Grundtugenden von Platon um den theologischen Bezug (Liebe, Hoffnung und Glaube), die auf Jesus Christus und den Apostel Paulus zurückzuführen sind. Im Kern geht es in der christlichen Ethik um die Liebe Jesu, die den Menschen im gesellschaftlichen Zusammenleben mit Würde, Hoffnung und Glaube stützt.
EU-MULTI-STAKEHOLDERFORUM
Christentum
Thomas Hobbes (1588-1679) gilt als der Erfinder des Gesellschaftsvertrages. Dieser besagt, dass es nur Frieden gibt, wenn ein starker Staat Regeln für ein friedliches Zusammenleben durchsetzt und sich die Menschen diesem Vertrag anschließen. Ohne den Gesellschaftsvertrag würde die Gesellschaft laut Hobbes zu einer anarchistischen Grundordnung verfallen, in der Krieg herrsche.
BROSCHÜREN DES UMWELTMINISTERIUMS
Renaissance
Eine der wichtigsten Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts war Immanuel Kant (1724–1804). Als Philosoph ist er für eine Vielzahl an ethischen Verhaltensregeln und moralischen Grundhaltungen bekannt. Im Rahmen der Gesinnungsethik legt Kant fest, ob die Tat einer Person als moralisch oder unmoralisch einzustufen ist.
EMAS – UMWELTMANAGEMENTSYSTEM
18. Jahrhundert
Max Weber (1864 - 1920) beschreibt in der Folgenethik, dass die Menschen Verantwortung für ihre Handlungen übernehmen müssen. Ihm zufolge muss eine Person jedoch geistig in der Lage sein, im Vorfeld die Konsequenzen ihrer Handlungen abzuwägen.
COMPLIANCE MONITORING PROGRAM
19. Jahrhundert
Eines der Schlüsselwörter des 20. Jahrhunderts ist „Existentialismus“. In dieser Zeit beschäftigt sich Ethik u.a. mit dem Sinn des Lebens. Albert Camus ist einer der prominenten Vertreter der existentialistischen Ethik. In diesem Jahrhundert finden sich die ersten postmodernen Ethikansätze – die Ansätze der Ökologischen Ethik sowie der Bio- und Technikethik.
CSR-RICHTLINIEN
20. Jahrhundert
Die digitale Transformation schreitet voran und Software-Algorithmen lernen jeden Tag durch Künstliche Intelligenz mehr und mehr über das menschliche Verhalten. Die Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen zunehmend. Dies kann in manchen Fällen zu Dilemmata-Situationen führen. Wie können die Handlungen und Auswirkungen einer Software ethisch vertretbar sein? Welche Werte, Richtlinien und Normen sollten Programmierer bzw. Unternehmen berücksichtigen, damit ein positiver ökologischer, ökonomischer und moralischer Einklang in der Gesellschaft vorherrscht? Die Digitale
Ethik sucht Antworten auf diese Fragen.
Bild: Bundesarchiv
IDW PS 980
Heute
Antike
Christentum
Renaissance
18. Jahrhundert
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
Heute
Bild: Creative Commons, lizensiert unter CC PDM 1.0
Bild: Marcus Bleil, lizensiert unter CC BY 2.0
Bild: Arturo Espinosa, lizensiert unter CC BY 2.0
Wenn wir ethisch argumentieren, beziehen wir uns auf gewisse Maßstäbe oder Kriterien.
Eine Frage der Definition
Klicken Sie auf die Plussymbole auf der nächsten Seite, um mehr Informationen über diese Maßstäbe und Kriterien zu erhalten.
Eine Norm ist eine Regel, die alle Mitglieder einer Gemeinschaft befolgen müssen, z.B. „Sie sollen jede Person gleich behandeln“.
Ein Wert gibt eine vage Vorstellung davon, was richtig und was falsch ist, z.B. „Gerechtigkeit“. Aus Werten werden Rechte abgeleitet.
Ein Recht leitet sich aus einem Wert ab und ist eine allgemeine Befugnis, die jedes Mitglied einer Gesellschaft hat, z.B. „Anspruch auf Gerechtigkeit“.
Ein Prinzip ist ein Grundsatz, aus dem sich konkrete Normen ableiten, z. B. „Handeln Sie stets gerecht“.
Beispiele für Ethik begegnen uns tagtäglich. Immer, wenn wir versuchen „richtig“ zu handeln, richten wir uns nach ethischen Prinzipien. Doch nicht nur privat spielt Ethik eine große Rolle: Auch in Unternehmen und Wirtschaft müssen Entscheidungen von großer gesellschaftlicher Tragweite getroffen werden.
Richtig handeln
„Richtiges“ Handeln im Rahmen wirtschaftlicher Systeme ist für unsere Gesellschaft also wesentlich. Dies gilt vor allem für Wirtschaftsprüfer, denn sie stellen eine Sicherungsfunktion für die Wirtschaft dar – und das beruht insbesondere auf Integrität und Verantwortungsbewusstsein. Im nächsten Kapitel erfahren Sie mehr über die Bereiche Wirtschaftsethik und Unternehmensverantwortung.
Grundlagen – Ethik
Kapitel 1
Wirtschaftsethik und Unternehmensverantwortung
Kapitel 2
Ethik in der digitalen Welt
Kapitel 3
Ethik-Meter
Kapitel 4
Bereits ca. 1000 vor Christus wurden Prüfungshäkchen auf Steintafeln in Babylon verwendet. Forscher vermuten, dass es sich hierbei um eine einfache Prüfung des Inventars handelte, also ein Vergleich des Ist-Bestands mit den Soll-Werten. Erste Kontrollen wirtschaftlicher Prozesse fanden also bereits vor über 3000 Jahren statt.
Bild: British Museum
Antike
Die christliche Ethik bezieht sich auf die Tugendlehre. Im Mittelalter ergänzte Thomas von Aquin (1225-1274) die vier Grundtugenden von Platon um den theologischen Bezug (Liebe, Hoffnung und Glaube), die auf Jesus Christus und den Apostel Paulus zurückzuführen sind. Im Kern geht es in der christlichen Ethik um die Liebe Jesu, die den Menschen im gesellschaftlichen Zusammenleben mit Würde, Hoffnung und Glaube stützt.
Christentum
Im 19. Jahrhundert veränderte die Industrialisierung die Wirtschaft. Die schnell wachsenden Unternehmen
und Fabriken waren mit der internen Buchhaltung und Buchprüfung überfordert. Aus der Problematik heraus organisierte sich die externe Prüfung – sogenannte „beeidete Bücherrevisoren“. Mit der Einführung der Gründungsprüfung 1884 und der Pflichtprüfung 1889 kam es zum ersten Mal zu einer gesetzlichen Prüfungsverpflichtung.
Renaissance
Mit Beendigung des Ersten Weltkrieges sowie der Gründung der Weimarer Republik erstarkte die Weltwirtschaft Mitte der 1920er Jahre trotz diverser Wirtschaftskrisen. Unternehmen wuchsen zunehmend und waren national sowie international verflochten. Die externe Prüfung wurde deshalb immer wichtiger. 1920 gründete sich auch die „Deutsche Waren-Treuhand-Aktiengesellschaft“ mit Sitz in Hamburg aus einer Reihe von Privatbanken und Handelshäusern – heute ist sie als „BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft“ bekannt.
18. Jahrhundert
Max Weber (1864 - 1920) beschreibt in der Folgenethik, dass die Menschen Verantwortung für ihre Handlungen übernehmen müssen. Ihm zufolge muss eine Person jedoch geistig in der Lage sein, im Vorfeld die Konsequenzen ihrer Handlungen abzuwägen.
19. Jahrhundert
Das 1930 in Berlin gegründete „Institut für das Revisions- und Treuhandwesen“ wurde 1932 in das „Institut der Wirtschaftsprüfer“ (IDW) umbenannt. Infolgedessen gewann das Institut aufgrund seiner Gutachten und Stellungnahmen an Bedeutung für die Ausgestaltung und das Selbstverständnis der Wirtschaftsprüfung.
20. Jahrhundert
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Berufsrecht der Wirtschaftsprüfung durch die Besatzungszonen außer Kraft gesetzt. Zwar gab es in dieser Zeit durch das „Wirtschaftswunder“ wirtschaftlichen Aufschwung – Die Wirtschaftsprüfung konnte jedoch keine Einheitlichkeit bei Fragen der Berufsqualifikation und der Berufsaufsicht erreichen.
Heute
Antike
1494
1884
1920
1931
1932
Heute
Bild: Creative Commons, lizensiert unter CC PDM 1.0
Bild: Marcus Bleil, lizensiert unter CC BY 2.0
Bild: Arturo Espinosa, lizensiert unter CC BY 2.0
Ethik-Meter
Kapitel 4
Ethik in
der digitalen Welt
Kapitel 3
Wirtschaftsethik und Unternehmensverantwortung
Kapitel 2
Grundlagen – Ethik
Kapitel 1