Produktion & Konzept: CNCC Germany; Fotograf: Heiko Dreher; Styling: Bianca Fleisch (& Léon C. Romeike); Hair & Makeup: Tinna Empera (Felicitas Rauch); Jane Jakobi (Lina Magull, Lea Schüller); Sarah Rabel (Laura Freigang)
Über Erwartungen und Rollenbilder
FELICITAS RAUCH
LINA MAGULL
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Über mentale und körperliche Stärke
LEA SCHÜLLER
Den Ball hochhalten - Über Vorbilder und die Herausforderung selber eins zu sein
LAURA FREIGANG
CElia Šašic
TEKKAL
GAME-CHANGERINNEN
im Portrait
Sechs starke Vorbilder, die den Status quo herausfordern: Von Frau zu Frau sprechen sie mit Sportjournalistin Lena Cassel – und machen den Mittelkreis zum wortwörtlichen Startpunkt spannender Diskussionen.
Über das Feiern von Erfolgen – und Niederlagen
FUßBALL DER FRAUEN
im Fokus
„AUS DEM MITTELKREIS“
mit Lena Cassel
Google Pixel und VOGUE geben geben Frauen im Fußball die Sichtbarkeit, die sie verdienen.
Über die integrative Kraft des Fußballs
COMING SOON
FRAUENFUSSBALL
VERENA PAUSDER
Das Feld anführen
Die Abwehr stärken
Kick it like Schüller
Den Ball hochhalten
Zeit für neue Spielregeln
Raus aus dem Abseits
ANSTOß:
Lena Cassel
Google Pixel und VOGUE geben Frauen im Fußball die Sichtbarkeit, die sie verdienen. In der gemeinsamen Interviewserie „Aus dem Mittelkreis” erzählen wir ihre Geschichten.
Moderatorin und Ex-Fußballerin Lena Cassel bringt für Google Pixel und VOGUE den Ball ins Rollen. Als ehemalige Stürmerin spielte sie beim SC Fortuna Köln und Türkiyemspor Berlin selbst auf Regional- und Landesliga-Niveau. Heute ist sie als Moderatorin erfolgreich und gilt
als eine der meinungsstärksten Stimmen in der deutschen Fußballwelt. Mit ihrer offenen und authentischen Art beleuchtet sie in sechs Folgen “Aus dem Mittelkreis” spannende neue Perspektiven und zeigt uns die Persönlichkeiten hinter den neuen Heldinnen des Fußballs.
Über Sichtbarkeit und Gleichstellung im Fußball
Frauen im Fußball sind noch immer unter- repräsentiert. Trotz erhöhter Popularität spätestens seit der Fußball EM der Frauen 2022 herrscht weiterhin eine eklatante Sichtbarkeitslücke in den Medien. Doch Visibilität ist die Basis für Gleichheit, da sie zu mehr Zuschauern, zu größerer Attraktivität für Sponsoren, zu mehr Förderung und Fokus auf eine sportliche Karriere und schließlich fairer Bezahlung führt. Dies begünstigt nicht nur mehr Gleichheit der Spielerinnen im Vergleich zu den männlichen Kollegen, sondern betrifft uns alle – auch Fans, Nachwuchstalente und Kinder. Es entstehen neue Rollenvorbilder über den Sport hinaus. Google Pixel hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Sichtbarkeit und Berichterstattung über Frauen im Fußball zu erhöhen, mehr Menschen zu erreichen und für den Sport zu begeistern. Gemeinsam können wir Veränderung vorantreiben.
Warum ausgerechnet Google Pixel?. Smartphones sind heutzutage ein Informa- tionsmittel für das Fußballerlebnis und bieten neue Möglichkeiten und Perspektiven, am Spiel teilzunehmen. Bei Google Pixel zeigt beispiels- weise künstliche Intelligenz, wie unter anderem die Bildqualität bei der Sportfotografie verbessert werden kann – mit Funktionen wie „Scharfzeichnen“, um unscharfe Schnappschüsse wieder scharf zu stellen, oder „Super-Resolution-Zoom“, um auch aus der letzten Stadion-Reihe klare Bilder zu machen. Mehr auf store.google.com
Als aktiver Förderer von Frauen im Fußball setzt sich Google Pixel seit Juli 2023 als Namenspartner der Frauen-Bundesliga ein und ist ebenso seit 2023 offizieller Partner der deutschen Frauen- Nationalmannschaft.
„ Wir verfolgen mit Spannung und Begeisterung das unglaubliche Momentum des Frauen Fußballs in Deutschlands. [...] Gemeinsam mit dem DFB und den Vereinen werden wir in den kommenden Jahren daran arbeiten, dem Frauen Fußball in Deutschland noch mehr Strahlkraft zu verleihen - und die Fans noch näher ans Spiel und die Spielerinnen bringen.“
Google Pixel: ein Smartphone mit Mission
Über die Herausforderung Vorbild zu sein – und Vorbilder zu finden
erklärt Dr. Anne-Katrin Huebel, Marketingleiterin der Google-Konsumentenprodukte
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TUGBA TEKKAL
Célia ŠašiC
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LINA
Magull
Lina ist einer der komplexesten Charaktere im Team. Auf der einen Seite zielstrebig und ernst, auf der anderen Seite zurückhaltend und humorvoll. Bereits als Kind stand ihr Karrierewunsch, „Fußballerin werden“, fest. Der Weg an die Spitze – nicht immer leicht. Doch Lina Magull weiß heute besonders vermeintliche Tiefpunkte zu schätzen. Ihre größten Learnings teilt sie hier.
Lina Magull hat bereits sehr früh sehr viel erreicht. 2012 erzielte sie beim 10:0-Erfolg des VfL Wolfsburg gegen ihren ehemaligen Verein Gütersloh ihren ersten Bundesliga-Treffer. Bereits im ersten Jahr beim VfL gelang ihr das Kunststück: Als Triple-Siegerinnen gewannen die „Wölfinnen“- in der Saison 2012/13 die Meisterschaft, den DFB-Pokal und die Champions League. Heute sagt sie, sie habe sich damals gefühlt wie die Queen. Doch natürlich baute der frühe Erfolg auch einen enormen Druck auf. Ein Triumph wie dieser? Muss erstmal getoppt werden.
„Nach dem Titel habe ich mich gefühlt wie die Queen. Einfach den Moment genossen, getanzt, gefeiert, getrunken. Aber ja, war dann für die nächsten Jahre auch schwierig, das zu toppen.“
Ihr Wechsel zum FC Bayern München fühlte sich 2018 zunächst wie ein Rückschlag an, die Triple-Siegerin musste sich ihren Platz als Stammspielerin im neuen Club erstmal erarbeiten: „Ich hatte schon viele Phasen, in denen ich mich habe stressen lassen, in denen ich nicht wusste, ob ich auf dem richtigen Weg bin.“ Ein Mental Coach half ihr, sich mehr mit der Person Lina Magull zu beschäftigen, auch abseits des Fußballplatzes. Das heißt konkret: Routinen aufbauen, über Probleme offen und viel sprechen, sich nicht nur über Leistung zu definieren. Im Fußball, sagt sie, habe sie erst lernen müssen, mental mit Tiefschlägen umzugehen. Das Gefühl, „genug zu sein“, kennt sie nicht: „Ich komme nie an den Punkt, an dem ich sage, ich habe alles geschafft und muss mich jetzt nicht mehr beweisen. Ich habe immer noch das Gefühl, ich muss mich in jedem Training, in jedem Spiel, in jeder
Resilienz: Wie geht man mit Misserfolgen und Erfolgen um?
Lebensphase beweisen. Es gibt eine gewisse Unruhe in mir. Aber auf der anderen Seite glaube ich, bin es einfach Ich und ich brauche das, um das Beste aus mir rauszuholen.“ Heute wird Lina Magull als Kapitänin des FC Bayern München nicht nur wegen ihrer spielerischen, sondern auch wegen ihrer Führungs- qualitäten geschätzt. In dieser Rolle sieht sie sich jedoch alles andere als konventionell: „Ich bin jetzt nicht so diese klassische Führungspersönlichkeit, wie man sie sich vorstellt“, sagt sie über sich selbst. Ihre Stärken auf dem Platz macht sie sich auch in ihrer Führungsrolle zunutze. Ihr Erfolgsgeheimnis? Empathie und Authentizität. Jede Spielerin so zu nehmen, wie sie ist, sich aber auch der eigenen Stärken bewusst zu sein. „Es ist wichtig, dass sich niemand in irgendeiner Führungsposition verstellt, sondern durch seine Stärken einfach so auftritt, wie er oder sie ist“, rät sie.
Abseits des Platzes setzt sich Lina Magull für Chancengleichheit im Sport ein. Bevor man von „Equal Pay“ sprechen kann, brauche es ein „Equal Play“, sagt sie. Das heißt: gleiche und faire Strukturen, um eine Weiterentwicklung der Sportlerinnen auf dem Niveau der Männer gewäh-leisten zu können. „Wir brauchen Gleichberech- tigung, um uns besser entwickeln zu können. Das heißt, bessere Strukturen, bessere Bedingungen, einen guten Trainingsplatz, eine gute Kabine, ein gutes Team drumherum. Alles das, was
Gleichheit: Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Spielern in der Öffentlichkeit – und der Einfluss von Equal Pay auf Equal Play
Männer Fußball schon seit Jahrzehnten hat.“ Die Tatsache, dass Frauen Fußball mittlerweile als Beruf angesehen wird, ist für sie bereits ein kleiner Erfolg. Dennoch sieht sie klare Lücken in puncto Gleichberechtigung, insbesondere in Bezug auf die Förderung. Doch es ist eine Diskussion, die Lina Magull gerne führt. „Mit steigender Aufmerksamkeit und großem medialen Interesse kann man irgendwann auch über Equal Pay sprechen. Aber ich glaube, an dem Punkt sind wir jetzt noch nicht angekommen.“
Ausgleich findet Lina Magull an der Leinwand. Ihre gute Freundin und Ex-Fußballerin Josephine Henning brachte sie auf die Idee. Seitdem sucht Lina nicht nur kreative Spielweisen auf dem Feld, sondern genießt auch die Freiheit, sich mit Pinsel und
Kreativität: auf dem Platz und daneben
„Malen ist wie eine Meditation für mich. Es gibt mir viel Freiheit und Entspannung. Ich habe keine Vorgaben, keine Deadlines, niemand sagt mir, wie ich zu malen habe. Ich fange einfach an.“
Leinwand künstlerisch auszutoben. Ein Bild über ihr Leben? Wäre „Ganz chaotisch, aber nicht abstrakt. Auf den ersten Blick siehst du nur das Chaos, aber es ergibt zusammenhängend einen Sinn.“ Welch passende Metapher.
Lina Magull zählt zu den besten Fußballspielerinnen der Welt. Neben den Höhen kennt sie aber auch die Tiefen des Sports. Wie man aus Niederschlägen Stärke zieht und warum sie beim Malen am besten abschalten kann, erzählt sie in „Aus dem Mittelkreis“.
CREDITS: Interview Lena: Blazer: Max Mara, Jeans: Acne, Top: Arket, Schuhe: Martine Rose, Lina: Lederweste & Hose: Sportmax, T-Shirt: Acne, Schuhe: Proenza Schouler, Shoot Hose & Pullover: Sportmax, Sport BH: Adidas, Shoot outdoor Denimjacke: RAEY über matchesfashion.com Shorts: VOGUE Collection, Socken: Falke, Schuhe: Adidas
Von der Defensive in die Offensive: Langfristig möchte Felicitas, oder wie sie es selbst vorzieht: Feli Rauch, sich nicht nur als Spielerin einen Namen machen, sondern auch einen Impact für die kommenden Generationen leisten, der über den Sport hinausgeht.
Felicitas Rauch gilt als eine der besten Abwehrspielerinnen Deutschlands. Neben ihrer Karriere als Profi-Fußballerin hat sie einen Master in Innovation & Zukunftsforschung. Wie sie in vermeintlichen Männerdomänen mit Erwartungen und Rollenbildern umgeht, verrät sie in “Aus dem Mittelkreis”.
Felicitas
Rauch
„Ich habe das erste Mal von einer Frauenmannschaft gehört, als ich neun oder zehn war. Eine relativ lange Zeit habe ich Fußball wirklich nur mit Jungs und Männern assoziiert. Ich wusste gar nicht, dass es überhaupt eine Mädchenmannschaft gibt.“
„Ich habe lange überlegt, ob ich die Beziehung zu meiner Freundin öffentlich machen will. Ich habe mich dafür entschieden, weil es etwas ist, das mich sehr glücklich macht. Liebe ist etwas Schönes und dieses Privileg sollte jeder erleben dürfen. Deshalb finde ich es schön, das auch zu teilen. Unabhängig vom Geschlecht.”
Bruder und ihrem Vater, dann in den Jungsmannschaften in ihrem Heimatort in Niedersachsen. Mädchenmannschaften? Kannte sie damals nicht. Feli assimilierte sich, sah aus wie ein Junge, weil sie nicht auffallen wollte. Als einziges Mädchen im Team zog sie sich mit den Jungs in einer Umkleide um und tat das, was ihr die größte Leidenschaft bot: Fußball spielen. Ein Thema war der Geschlechterunterschied hauptsächlich bei anderen Eltern. Feli selbst mixte privat das rosa “Mädchenkleid” mit den abgelegten “Jungs-”Kleidungsstücken ihres älteren Bruders. Dass es reine Mädchenmann- schaften überhaupt gab, und Frauen die gleiche Leidenschaft für den Fußball aufbringen können wie Männer, erfuhr sie erst später:
Mit einem Umzug nach Berlin und ihrem Eintritt in die Jugendabteilung des FC Turbine Potsdam wurde der Grundstein für ihre Profikarriere gelegt. Über den Fußball alleine würde sich Feli, auch als Profi, im Unterschied zu vielen Männern, aber dennoch nicht identifizieren. Nicht nur, weil das Gehalt im Vergleich zu den Männern gerade zum Leben reicht. Mit 33 in Rente gehen, ohne eine weitere Leidenschaft oder Perspektive außerhalb des aktiven Fußballs? Ein für sie unvorstellbarer Gedanke. “Ich glaube, viele männliche Kollegen schauen vielleicht gar nicht so sehr über den fußballerischen Tellerrand hinaus, weil sie es nicht zwingend müssen. Dabei gibt es einfach so viel anderes, so viel Größeres.”
Vorurteile & Rollenvorstellungen von Frauen im Sport
Felis große Leidenschaft neben dem Fußball gilt dem Surfen. Ganz bei sich selbst zu sein, inmitten des Meeres, gibt ihr das Gefühl von Freiheit. Die Parallele zum Fußball? Auch dieser Sport wird vornehmlich als Männerdomäne gesehen – sich dort zu beweisen? Löst einen besonderen Reiz aus. Doch Feli findet auch, dass es an der Zeit ist, vermeintliche Rollenbilder ad acta zu legen und frühere Vorurteile in ihrer Funktion als Vorbild zu widerlegen. Stolz macht sie, dass der Fußball der Frauen nach der EM 2022 viele Kinder zum Fußball bewegen konnte, auch viele Mädchen. In eigenen Teams können sie nun befreit aufspielen – ohne mit Vorurteilen und blöden Sprüchen konfrontiert zu werden.
Beziehung als Teil der öffentlichen Persönlichkeit
Eine steigende Visibiliät bedeutet aber auch ein gesteigertes Interesse an den Personen hinter den Sportlerinnen. Nach den Erfolgen der DFB-Elf findet sich Feli Rauch plötzlich in der Öffentlichkeit wieder, wird auf der Straße erkannt und muss nun entscheiden: wie unterscheidet sich die private Feli von ihrer öffentlichen Person. Für welche Werte möchte man stehen, was möchte man nach außen kommunizieren, was lieber nicht? Feli hat ihre Balance gefunden, ihr ist vor allem eines wichtig: Authentizität und Transparenz, besonders bei Dingen, die ihr am Herzen liegen. In “Aus dem Mittelkreis” erzählt sie zum ersten Mal von ihrer Freundin, mit der sie seit einem halben Jahr zusammen ist.
Nachhaltige Zukunft durch Engagement für ein positives Morgen
Nicht nur die Zukunft des Sports beschäftigt Feli Rauch. Während ihres Masterstudiums der “Innovation und Zukunftsforschung” hat sie sich auf die Themenfelder Nachhaltigkeit und Technologien spezialisiert. Ihr ist es wichtig, ihren Alltag so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Ihr Traum: ein Produkt oder eine Dienstleistung für eine nachhaltigere Zukunft zu entwickeln. Authentisch und nicht bloß als Greenwashing-Maßnahme.
„Ich beschäftige mich viel mit Kindern oder jüngeren Leuten, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben. Wenn wir ihnen einen Planeten hinterlassen, der gefühlt alle zwei Monate brennt, dann macht mich das traurig und ich will wenigstens einen kleinen Teil zurückgeben.”
Von der Defensive in die Offensive: Langfristig möchte sich Felicitas – oder wie sie es selbst vorzieht – Feli Rauch nicht nur als Spielerin einen Namen machen, sondern auch einen Impact für die kommenden Generationen leisten, der über den Sport hinausgeht.
„Ich hab das erste Mal von einer Frauenmannschaft gehört, als ich neun oder zehn war. Eine relativ lange Zeit habe ich Fußball wirklich nur mit Jungs und Männern assoziiert. Ich wusste gar nicht, dass es überhaupt eine Mädchenmannschaft gibt.“
„dass Leute keine Angst haben müssen, zu kommunizieren, wen sie gerade lieben oder was sie gerade fühlen, auch wenn es ihnen mal nicht gut geht.”
FELICITAS
Der Fußball faszinierte Feli Rauch von Kindesbeinen an, erst kickte sie im Garten mit ihrem Bruder und ihrem Vater, dann in den Jungsmannschaften in ihrem Heimatort in Niedersachsen. Mädchenmann- schaften? Kannte sie damals nicht. Feli assimilierte sich, sah aus wie ein Junge, weil sie nicht auffallen wollte. Als einziges Mädchen im Team zog sie sich mit den Jungs in einer Umkleide um und tat das, was ihr die größte Leidenschaft bot: Fußball spielen. Ein Thema war der Geschlechterunterschied haupt- sächlich bei anderen Eltern. Feli selbst mixte privat das rosa „Mädchenkleid” mit den abgelegten „Jungs”- Kleidungsstücken ihres älteren Bruders. Dass es reine Mädchenmannschaften überhaupt gab, und Frauen die gleiche Leidenschaft für den Fußball aufbringen können wie Männer, erfuhr sie erst später:
schauen vielleicht gar nicht so sehr über den fußballerischen Tellerrand hinaus, weil sie es nicht zwingend müssen. Dabei gibt es einfach so viel anderes, so viel Größeres.“ Felis große Leidenschaft neben dem Fußball gilt dem Surfen. Ganz bei sich selbst zu sein, inmitten des Meeres, gibt ihr das Gefühl von Freiheit. Die Parallele zum Fußball? Auch dieser Sport wird vornehmlich als Männerdomäne gesehen – sich dort zu beweisen? Löst einen besonderen Reiz aus. Doch Feli findet auch, dass es an der Zeit ist, vermeintliche Rollenbilder ad acta zu legen und frühere Vorurteile in ihrer Funktion als Vorbild zu widerlegen. Stolz macht sie, dass der Fußball der Frauen nach der EM 2022 viele Kinder zum Fußball bewegen konnte, auch viele Mädchen. In eigenen Teams können sie nun befreit aufspielen – ohne mit Vorurteilen und blöden Sprüchen konfrontiert zu werden.
Mit einem Umzug nach Berlin und ihrem Eintritt in die Jugendabteilung des FC Turbine Potsdam wurde der Grundstein für ihre Profikarriere gelegt. Über den Fußball allein würde sich Feli, auch als Profi, im Unterschied zu vielen Männern, aber dennoch nicht identifizieren. Nicht nur, weil das Gehalt im Vergleich zu den Männern gerade zum Leben reicht. Mit 33 in Rente gehen, ohne eine weitere Leidenschaft oder Perspektive außerhalb des aktiven Fußballs? Ein für sie unvorstellbarer Gedanke. „Ich glaube, viele männliche Kollegen
Eine steigende Visibiliät bedeutet aber auch ein gesteigertes Interesse an den Personen hinter den Sportlerinnen. Nach den Erfolgen der DFB-Elf findet sich Feli Rauch plötzlich in der Öffentlichkeit wieder, wird auf der Straße erkannt und muss nun entscheiden: Wie unterscheidet sich die private Feli von ihrer öffentlichen Person. Für welche Werte möchte man stehen, was möchte man nach außen kommunizieren, was lieber nicht? Feli hat ihre Balance gefunden, ihr ist vor allem eines wichtig: Authentizität und Transparenz, besonders bei Dingen, die ihr am Herzen liegen. „Ich habe lange überlegt,
ob ich die Beziehung zu meiner Freundin öffentlich machen will. Ich habe mich dafür entschieden, weil es etwas ist, das mich sehr glücklich macht. Liebe ist etwas Schönes und dieses Privileg sollte jeder erleben dürfen. Deshalb finde ich es schön, das auch zu teilen. Unabhängig vom Geschlecht.“Eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft im Sport öffentlich machen zu können, sei nicht selbstver- ständlich. Sie hofft, dass die Auseinandersetzung mit Themen wie der Sexualität, aber auch der Umgang mit Burn-out oder Depression im Sport so offen, transparent und wertfrei bleibt und
Felicitas Rauch gilt als eine der besten Abwehrspielerinnen Deutschlands. Neben ihrer Karriere als Profi-Fußballerin hat sie einen Master in Innovation & Zukunftsforschung. Wie sie in vermeintlichen Männerdomänen mit Erwartungen und Rollenbildern umgeht, verrät sie in „Aus dem Mittelkreis“.
CREDITS: Lena: Hemd: Isabel Marant; Lederhose: Vintage; Boots: YSL; Felicitas: Anzug: Acne; Schuhe: Adidas; Shoot: Ledershorts & Lederhemd: Vespucci by VSP Tank Top: Arket; Socken: Adidas; Schuhe: Vagabond
„Ich beschäftige mich viel mit Kindern oder jüngeren Leuten, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben. Wenn wir ihnen einen Planeten hinterlassen, der gefühlt alle zwei Monate brennt, dann macht mich das traurig und ich will wenigstens einen kleinen Teil zurückgeben.“
Nicht nur die Zukunft des Sports beschäftigt Feli Rauch. Während ihres Masterstudiums der „Innovation und Zukunftsforschung” hat sie sich auf die Themenfelder Nachhaltigkeit und Technologien spezialisiert. Ihr ist es wichtig, ihren Alltag so
umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Ihr Traum: ein Produkt oder eine Dienstleistung für eine nachhaltigere Zukunft zu entwickeln. Authentisch und nicht bloß als Greenwashing-Maßnahme.
Sie war die erste Fußballerin auf dem Cover der deutschen VOGUE, sagt über sich selbst jedoch, dass sie über den Fußball hinaus nicht so gerne im Mittelpunkt steht. Wie sie sich von Ängsten befreit, um sich neuen Herausforderungen zu stellen, verrät sie hier.
„Über den Fußball hinaus stehe ich nicht so gerne im Mittelpunkt“
„Es ist nicht so, dass wir dann nicht trainieren, es wird vielleicht eine Übung rausgenommen. Wenn es einem wirklich superschlecht geht, dann geht es vielleicht nur in einen Kraftraum. Es wird echt drauf geachtet und das finde ich richtig gut.”
LEA
Schüller
Als Stürmerin muss man schnell Entscheidungen treffen können, die Zeit zum Handeln ist sehr kurz und für den Ausgang eines Spiels von großer Tragweite. Lea Schüller vertraut in solchen Momenten rein auf ihre Intuition. Ihr Geheimnis: nicht zu viel nachdenken und auch vor den Spielen den Druck möglichst ausblenden. Klingt einfacher, als es ist. Um vorab die Ruhe zu bewahren, sei Abschalten entscheidend, sagt Lea, um sich von großen bevorstehenden Ereignissen abzulenken. Bedeutet für sie: sich zurückziehen und Serien schauen. In akuten Drucksituationen rät sie, auf die Atmung zu achten, tief ein- und auszuatmen, um dann im entscheidenden Moment auf den Instinkt vertrauen zu können. Eine Technik, die Lea nicht nur auf dem Platz beim Treffen von Entscheidungen hilft. Sich jenseits ihres Sports auf dem Cover der VOGUE zu zeigen, war auch eine Bauchentscheidung.
Visibilität zu geben. “ Das positive Feedback hat mir dann auch Selbstbewusstsein gegeben", resümiert sie. Offen für neue Herausforderungen zu sein und bei Entscheidungen auf seinen Instinkt zu hören, zahlt sich also aus.
Mentalität: Denken wie eine erfolgreiche Stürmerin
In ihrer Coverstory machte Lea Schüller auch ihre Endometriose-Erkrankung öffentlich. Endometriose ist eine chronische Erkrankung der Gebärmutter- schleimhaut, an der Schätzungen zufolge alleine in Deutschland bis zu sechs Millionen Frauen leiden. Die Symptome äußern sich durch extreme Schmerzen, die sich auch an Organen und in verschiedenen Körperregionen, insbesondere dem Becken, ausbrei- ten können. Da die Beschwerden der Betroffenen sehr unterschiedlich sind, bleibt Endometriose bei vielen lange unentdeckt. Bei Lea Schüller waren es wiederkehrende Schulterschmerzen, die sie vom Spielen und vom Training abhielten: “Ich konnte meinen Kopf und meine Arme nicht richtig bewegen, es war extrem schlimm.” Auch bei ihr war der Weg zur Diagnose lang. Achteinhalb Jahre dauerte er und
kam durch einen glücklichen Zufall: “Irgendwann war beim DFB ein Arzt, der sonst nicht dabei war, seine Frau war Endometriose-Patientin.” Die Diagnose war eine Erleichterung für Lea Schüller. Ihr Rat an alle: “Es ist nicht normal, sich jeden Monat ein bis zwei Tage so elend zu fühlen, dass man eigentlich nichts machen kann. Sprecht das Thema an, wenn ihr die Vermutung habt und einen Zusammenhang zur Periode erkennt.” Auch wenn die Krankheit noch nicht heilbar ist, gibt es Wege und Methoden, um mit ihr umzugehen und ein schmerzfreies Leben zu führen. Auch im Training, denn hier wird neben dem Schlaf- rhythmus, der allgemeinen gesundheitlichen Verfass- ung und mehr auch der Zyklus jeder Spielerin für einen entsprechenden Trainingsplan abgefragt. So wird individuell auf die Bedürfnisse der Spielerinnen eingegangen:
Gesundheit: Training nach Zyklus und Profisport mit Endometriose
Lea hat es als Stürmerin des FC Bayern München und im Kader des DFB bis an die Spitze geschafft. Nach dem WM-Aus in Australien ist die Enttäuschung zwar groß, der Blick aber schon wieder auf das nächste große Turnier gerichtet – schließlich steht Olympia vor der Tür. In “Aus dem Mittelkreis” spricht sie über mentale Stärke, die Rolle von Instinkten und zyklusgerechtes Training.
CREDITS: Lena: Jeans: Sandro; Top: Arket; Sakko: The Frankie Shop; Lea: Leinenkombination: Arket; Schuhe: Converse; Shoot: Lea Anzug: AcneTop: The Attico Schuhe: Martine Rose
Wie viele Frauen im Fußball bereitet sich auch Lea Schüller auf das Leben nach dem Sport vor. Sie studiert Wirtschaftsingenieurwesen und absolviert Praktika im Sportmarketing. “Wir müssen nach der Karriere arbeiten und ich sehe es als Chance, nebenbei etwas zu machen und eine Leidenschaft neben dem Fußball zu finden.” Als Spielerin des FC Bayern München ist sie sich ihrer im Fußball der Frauen recht privilegierten Lage bewusst. Denn in der Bundesliga ist es nicht bei allen Vereinen gegeben, dass Spielerinnen vom Sport alleine leben können. Spielerinnen des FC Bayern, Wolfsburg und Frankfurt seien die Ausnahme von der Regel. Eine Bundesliga-Karriere und einen regulären Job zu meistern ist für viele Spielerinnen der Normalfall. Ein Zustand, der sich auf die Professionalität der Liga auswirkt. “Die Spielerinnen können sich gar nicht richtig entfalten”, meint Lea. Sie findet:
“Innerhalb der Liga müsste sich viel ändern. In den kleineren Vereinen müsste so viel Geld verdient werden, dass Spielerinnen nicht mehr nebenbei arbeiten müssen. Damit würde die Professionalität und das ganze Niveau steigen, dementsprechend würden mehr Zuschauer kommen, was im Umkehrschluss mehr Geld bedeutet." Es müssten im ersten Schritt also erst einmal alle Bundesliga-Spielerinnen für ihren Sport ein ausreichendes Gehalt verdienen. Ein “Equal Play” zu garantieren, sei für eine professionelle Liga notwendig. Das Thema “Equal Pay” empfindet Lea Schüller aufgrund der großen Schere im Fußball als gänzlich unrealistisch. Eine steigende Visibilität und mediale Aufmerksamkeit ermöglichen es hoffentlich langfristig, dass sich alle Bundesligaspielerinnen im Sport gänzlich entfalten können – ohne Nebenjob während der aktiven Jahre.
Geld: Equal Play und Standbeine neben dem Fußball
,sagt die Mittelstürmerin. “Als die Anfrage kam, habe ich mir schon Gedanken gemacht, weil ich wusste, dass es für Aufmerksamkeit sorgen würde.”Doch sie wollte die Bühne auch nutzen, um dem Fußball der Frauen
Stets ihren Horizont zu erweitern, ist Laura Freigang sehr wichtig – sei es durch ihr Auslandssemester in den USA oder durch das Eintauchen in kreative Welten wie Fotografie oder Kunst. Sich in eine Schublade stecken lassen, möchte der selbst ernannte Freigeist nicht. Welche Vorbilder ihren Weg geebnet haben und wie sie mit dem Druck umgeht, selbst ein Vorbild zu sein, teilt Laura hier.
„Dadurch, dass Fußball in den USA sehr weiblich geprägt ist, ist es wirklich ein ganz anderer Vibe und man hat nicht die Vorurteile gegenüber weiblichen Fußballspielerinnen, denen man hier begegnet.“
„Ich kann mich total in der Fotografie und beim Malen verlieren. Meine Großeltern waren ebenfalls künstlerisch tätig. Meine Oma als Kunstlehrerin, mein Opa als Bildhauer. Ein super Ausgleich, da Fußball auch oft stressige Phasen mit sich bringt.“
LAURA
Freigang
Im Jahr 2016 wollte Laura raus. Raus aus der Komfortzone, raus aus dem Alltag. Sie wagte den Schritt in die USA, was ihren Blick auf Fußball nachhaltig geprägt hat: „Ich wollte einfach aus meiner Routine ausbrechen. Zu der Zeit habe ich in der zweiten Bundesliga gespielt und so richtig ging es nicht voran für mich. Ich möchte fast sagen, dass ich ein wenig den Spaß am Spiel verloren hatte. In den USA habe ich mich plötzlich viel mehr getraut, Dinge auszuprobieren, auch auf dem Platz. Die Energie bei den Spielen war wirklich mitreißend.“
bewundere. Ich habe nicht ein Vorbild wie Ronaldo, sondern schaue mir bestimmte Dinge ab. Das können auch Eigenschaften sein, die ich auch gerne hätte, wie bei meinen Eltern. Bei meiner Mutter habe ich gelernt, was emotionale Intelligenz bedeutet, und von meinem Vater strukturiert zu sein.“
Wo der Fußball von Frauen angeführt wird
Für viele ist Laura bereits selber ein Vorbild. Inzwischen folgen der Nationalspielerin einige Tausend Menschen auf ihren sozialen Plattformen. Vorbild für Leute zu sein, die sie nicht persönlich kennen, erscheint Laura „skurril“. Sich „echt, authentisch und nahbar“ zu zeigen, ist ihr auf Social Media besonders wichtig. Sie nutzt ihre Kanäle, um mehr Sichtbarkeit für den Fußball der Frauen zu schaffen und sich für Equal Pay im Fußball zu engagieren. Dabei bleiben ihre Contents
immer humorvoll und voller positiver Energie, um noch mehr Menschen für ihre Passion Fußball zu begeistern. Die Kunst sei dabei, sich selbst treu zu bleiben und sich nicht von Kommentaren irritieren zu lassen. Doch Fußball ist schon lange nicht Lauras einzige Leidenschaft. Die Fotografie und Kunst haben es der Nationalspielerin angetan:
Über Vorbilder und die Herausforderung, selbst eins zu sein
Durch ihre nahbare und offene Art ist Laura Freigang, Spielmacherin beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt und der Nationalmannschaft, nicht umsonst ein Zuschauerliebling und Vorbild für viele ihrer zahlreichen Follower auf Social Media. Warum ihre positive Energie ansteckend ist und sie ihr vor allem in schwierigen Situationen hilft, erfahren wir in „Aus dem Mittelkreis“.
CREDITS: Lena: Jeans & Jeanshemd: Filippa K; Schuhe: Adidas; Laura: Jeansrock & Pullover: Diesel; Shoot Laura: Shorts & Hemd: Dickies; Lederjacke: Tiger of Sweden; Schuhe: Vetementes; Brille: Balenciaga; Lena Mittelkreis Full Look: Sandro; Schuhe: Church's
Die Fotografie hilft dem Multitalent vor allem, Erinnerungen festzuhalten. Auch während Meisterschaften, der WM oder EM. Doch wo es Erfolge gibt, gibt es auch immer Niederlagen. Das führt sich auch Laura stets vor Augen, Scheitern gehört für sie dazu: „Im Fußball gibt es immer wieder
Extremsituationen und wenn man seine Träume leben möchte, gehört es dazu, auch damit umzugehen. Ich habe schon viel geschafft, aber es sind auch schon Dinge schiefgegangen. Mir ist es wichtig, immer weiter zu machen und positiv zu bleiben. Das ist meine Stärke.“
Träume zu leben bedeutet, auch Niederlagen zu akzeptieren
Raus aus der Komfortzone, raus aus dem schnöden Alltag, rein ins Abenteuer. 2016 wagte Laura den Schritt in die USA. In einem Auslandsstudium an der Pennsylvania State University konnte Laura ihre Fußballleiden- schaft mit einem Psychologiestudium verbinden. Der Aufenthalt hat ihren Blick auf Fußball nachhaltig geprägt:
In einem Auslandsstudium an der Pennsylvania State University konnte Laura ihre Fußballleidenschaft mit einem Psychologiestudium verbinden. Doch nicht nur in den USA hat die gebürtige Kielerin Inspiration gefunden: „Für mich müssen Vorbilder nicht zwingend prominent sein, sondern ein Vorbild ist jemand, den ich
Aus dem einst schüchternen Mädchen ist eine unerschrockene Frau geworden, die nicht müde wird, sich für andere einzusetzen. Durch den Teamsport Fußball hat Tuğba ihr eigenes Potenzial erst wirklich entfalten können. Fußball ist für Tuğba mehr als ein Sport. Was wir von diesem als Gesellschaft lernen können und warum Sichtbarkeit und Zugehörigkeit vor allem in jungen Jahren wichtig ist, erzählt sie hier.
"Als Großfamilie mit 11 Kindern sind wir immer aufgefallen und waren den deutschen Nachbarn oft zu laut. Noch dazu gehören wir als kurdische Jesiden zu einer Minderheit in der Minderheit. Deswegen habe ich mich lange Zeit nicht wirklich zugehörig gefühlt und stand zwischen den Stühlen."
TUGBA
Tekkal
Als eins von elf Geschwistern hat Tugba Tekkal schon früh gelernt, eine Teamplayerin zu sein. Nicht verwunderlich, dass sie der Teamsport Fußball magisch angezogen hat. Doch der Einstieg als Mädchen kurdisch-jesidischer Abstammung war für sie nicht einfach. Tugbas Eltern stammen aus der Osttürkei und wurden als Kurden und Teil der jesidischen Glaubensgemeinschaft verfolgt. Sie selbst ist in Hannover geboren und aufgewachsen. Doch der Völkermord an den Jesiden hat auch ihr Leben beeinflusst:
Fußball als Tor zur Freiheit
2014 war für Tugba eines der einschneidendsten Jahre ihres Lebens. Um auf die schweren Menschenrechts- verletzungen des IS an der jesidischen Glaubensgem- einschaft im Irak und Syrien zu reagieren und zu helfen, gründeten Tugba und drei ihrer Schwestern, darunter Journalistin Düzen Tekkal, den gemeinnütz- igen Verein HÁWAR.help e.V.
mehr Selbstbewusstsein. Diese Stärke hilft ihnen, in ihrem weiteren Leben Chancen zu ergreifen und ihre Träume zu realisieren. "Wir reden hier teilweise von Mädchen, die Schreckliches gesehen und erlebt haben, die über die gefährliche Mittelmeer- route nach Deutschland gekommen sind, die nicht an sich geglaubt haben, die sehr viel zurückge- lassen haben, die, selbst wenn sie hier ankommen noch nicht wirklich angekommen sind. Durch Fußball wollen wir den Mädchen ein Zugehörigkeits- gefühl vermitteln. Denn Teilhabe auf dem Fußball- platz bedeutet Teilhabe in der Gesellschaft. Davon bin ich überzeugt.", so Tekkal. Nach neun Jahren und Zentren in Köln, Berlin und im Irak hat Tugba bereits über 500 Mädchen und ihren Familien aus mehr als 15 Ländern durch Teamsport und Bildungsangebote helfen können. Gemeinsame Werte zu entdecken, auch bei scheinbar kulturellen Unterschieden, ist das Ziel. Dabei endet der positive Einfluss nicht auf dem Fußballplatz, so Tugba.
Teilhabe auf dem Fußballplatz bedeutet Teilhabe in der Gesellschaft.
Tugba Tekkal ist Menschenrechtsaktivistin und ehemalige Profi-Fußballerin. Durch die Kraft des Fußballs wurde Tugbas Leben nachhaltig verändert. Um dieses Gefühl von Zugehörigkeit weiterzugeben, hat sie gemeinsam mit ihren Schwestern die Menschenrechtsorganisation HÁWAR.help e.V. gegründet und Projekte wie die "Scoring Girls" ins Leben gerufen.Welchen Einfluss Sport hier vor allem auf junge Frauen hat, erzählt Tugba in "Aus dem Mittelkreis".
CREDITS: Tugba: Bluse: Loulou Studio; Hose: Arket; Lena: Leinenhose & Weste: Massimo Dutti; T-Shirt: Acne Studios; Schuhe: Converse; Outdoor: Tugba: Hose & Bluse: Arket; Lederweste: MM6; Schuhe: Adidas; Lena: Vogue Collection Sweater
"Wir schaffen durch den Fußball einen Safe Space, in dem junge Frauen lernen, selbstbewusst zu werden und ihre Träume zu leben. Das überträgt sich selbstverständlich auf andere gesellschaftliche Bereiche wie Schule oder auf ihre Rolle in ihrer Familie.
Wir können viel vom Fußball lernen – sich auf Augenhöhe zu begegnen, sich auszutauschen und zu respektieren, egal welcher Religion man angehört oder aus welchem Land man kommt. Diesen offenen Austausch wünsche ich mir für uns als Gesellschaft. "
Ein Austausch auf Augenhöhe
ihrer Zeit beim TSV Havelsee und HSV II wechselte sie in die Bundesliga zum Hamburger SV. Keine leichte Zeit für die gebürtige Hannoveranerin, die aus dem Großfamilienhaus in eine Einzimmerwohnung ziehen musste. Auch die Bezahlung war ein großes Problem. Mit nicht einmal 150 Euro monatlichem Gehalt als Fußballerin konnte sie sich kaum das Nötigste zum Leben leisten. Ein Zweitjob war deswegen unabdingbar. Umso wichtiger ist es für Tugba, sich stark für die Gleichstellung der Frauen im Fußball zu machen, denn ihre Geschichte ist kein Einzelfall. Viele Profi-Fußballerinnen sind immer noch auf ein zusätzliches Einkommen angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Laut Tekkal fehlt es immer noch an Förderung: "Der Fußball der Frauen ist geprägt von einem Kampf um Sichtbarkeit. Es geht ständig um die Überwindung von Stereotypen und Vorurteilen. Daraus entstehen ein Kampfgeist und eine Haltung, die wirklich inspirierend sind."
Von der Defensive in die Offensive: Langfristig möchte Felicitas – oder wie sie es selbst vorzieht – Feli Rauch, sich nicht nur als Spielerin einen Namen machen, sondern auch einen Impact für die kommenden Generationen leisten, der über den Sport hinausgeht.
Felicitas Rauch gilt als eine der besten Abwehrspielerinnen Deutschlands. Neben ihrer Karriere als Profi-Fußballerin hat sie einen Master in Innovation & Zukunftsforschung. Wie sie in vermeintlichen Männerdomänen mit Erwartungen und Rollenbildern umgeht, verrät sie in „Aus dem Mittelkreis”.
Bruder und ihrem Vater, dann in den Jungsmannschaften in ihrem Heimatort in Niedersachsen. Mädchenmannschaften? Kannte sie damals nicht. Feli assimilierte sich, sah aus wie ein Junge, weil sie nicht auffallen wollte. Als einziges Mädchen im Team zog sie sich mit den Jungs in einer Umkleide um und tat das, was ihr die größte Leidenschaft bot: Fußball spielen. Ein Thema war der Geschlechterunterschied hauptsächlich bei anderen Eltern. Feli selbst mixte privat das rosa „Mädchenkleid“ mit den abgelegten „Jungs“- Kleidungsstücken ihres älteren Bruders. Dass es reine Mädchenmann- schaften überhaupt gab, und Frauen die gleiche Leidenschaft für den Fußball aufbringen können wie Männer, erfuhr sie erst später:
Mit einem Umzug nach Berlin und ihrem Eintritt in die Jugendabteilung des FC Turbine Potsdam wurde der Grundstein für ihre Profikarriere gelegt. Über den Fußball allein würde sich Feli, auch als Profi, im Unterschied zu vielen Männern, aber dennoch nicht identifizieren. Nicht nur, weil das Gehalt im Vergleich zu den Männern gerade zum Leben reicht. Mit 33 in Rente gehen, ohne eine weitere Leidenschaft oder Perspektive außerhalb des aktiven Fußballs? Ein für sie unvorstellbarer Gedanke. „Ich glaube, viele männliche Kollegen schauen vielleicht gar nicht so sehr über den fußballerischen Tellerrand hinaus, weil sie es nicht zwingend müssen. Dabei gibt es einfach so viel anderes, so viel Größeres.“
Eine steigende Visibiliät bedeutet aber auch ein gesteigertes Interesse an den Personen hinter den Sportlerinnen. Nach den Erfolgen der DFB-Elf findet sich Feli Rauch plötzlich in der Öffentlichkeit wieder, wird auf der Straße erkannt und muss nun entscheiden: Wie unterscheidet sich die private Feli von ihrer öffentlichen Person. Für welche Werte möchte man stehen, was möchte man nach außen kommunizieren, was lieber nicht? Feli hat ihre Balance gefunden, ihr ist vor allem eines wichtig: Authentizität und Transparenz, besonders bei Dingen, die ihr am Herzen liegen. „Ich habe lange überlegt, ob ich die Beziehung zu meiner Freundin öffentlich machen will. Ich habe mich dafür entschieden, weil es etwas ist, das mich sehr glücklich macht. Liebe ist etwas Schönes und dieses Privileg sollte jeder erleben dürfen. Deshalb finde ich es schön, das auch zu teilen. Unabhängig vom Geschlecht.“ Eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft im Sport öffentlich machen zu können, sei nicht selbstverständlich. Sie hofft, dass die Auseinandersetzung mit Themen wie der Sexualität, aber auch der Umgang mit Burn-out oder Depression im Sport so offen, transparent und wertfrei bleibt und
"Erst spät habe ich begriffen, dass ich vieles gleichzeitig sein kann – Kurdin, Jesidin und Deutsche. "Sie beschreibt sich als eher schüchternes und introvertiertes Kind. Der Fußball war ein Weg für sie, aus ihrem Schneckenhaus auszubrechen: "Fußball war mein Tor zur Freiheit. Hier konnte ich über mich hinauswachsen. Ein Ort, an dem keiner mit dem Finger auf mich gezeigt hat, sondern wo ich beklatscht und bejubelt wurde."Ihre Brüder erkannten früh das Talent ihrer Schwester und halfen ihr, heimlich im Verein zu trainieren. Tugba selbst hatte Angst, ihre Eltern würden ihr den "Jungssport" verbieten. Viele Jahre später stellte sich heraus: komplett unbegründet. Statt ihr Hausarrest zu erteilen, zeigte ihr stolzer Vater ihr eines Tages alle Zeitungsausschnitte, die er von dem jungen Ausnahmetalent Tugba gesammelt hatte. Für Tugba stand recht früh fest, dass sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen wollte. Nach
Der Verein besteht aus unterschiedlichen Projekten, die alle zum Ziel haben, Integration und Teilhabe für multiethnische und multireligiöse Geflüchtete und Minderheiten zu fördern.
"Scoring Girls" ist eines dieser Projekte und wurde von Tugba 2016 in Köln ins Leben gerufen. Durch Fußball, aber auch durch sozialpädagogische Unterstützung, wie zum Beispiel Hausaufgabenhilfe und die Einbindung von starken weiblichen Vorbildern, lernen die jungen Mädchen Werte wie Teamgeist kennen und gewinnen durch sportliche Erfolge nach und nach
Als eins von elf Geschwistern hat Tugba Tekkal schon früh gelernt, ein Teamplayer zu sein. Nicht verwunderlich, dass sie der Teamsport Fußball magisch angezogen hat. Doch der Einstieg als Mädchen kurdisch-jesidischer Abstammung war für sie nicht einfach. Tugbas Eltern stammen aus der Osttürkei und wurden als Kurden und Teil der jesidischen Glaubensgemeinschaft verfolgt. Sie selbst ist in Hannover geboren und aufgewachsen. Doch der Völkermord an den Jesiden veränderte auch ihr Leben:
Sie beschreibt sich als eher schüchternes und introvertiertes Kind. Der Fußball war ein Weg für sie, aus Ihrem Schneckenhaus auszubrechen: “Fußball war mein Tor zur Freiheit. Hier konnte ich über mich hinauswachsen. Ein Ort, an dem keiner mit dem Finger auf mich gezeigt hat, sondern wo ich beklatscht und bejubelt wurde.” Ihre Brüder erkannten früh das Talent ihrer Schwester und halfen ihr, heimlich im Verein zu trainieren. Tugba selbst hatte Angst, ihre Eltern würden ihr den “Jungssport” verbieten. Viele Jahre später stellte sich heraus: komplett unbegründet. Statt ihr Hausarrest zu erteilen, zeigte ihr stolzer Vater ihr eines Tages alle Zeitungsausschnitte, die er von dem jungen Ausnahmetalent Tugba gesammelt hatte.
Für Tugba stand recht früh fest, dass sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen wollte. Nach ihrer Zeit beim TSV Havelsee und HSV II wechselte sie in die Bundesliga zum Hamburger SV. Keine leichte Zeit für die gebürtige Hannoveranerin, die aus dem Großfamilienhaus in die Einzimmerwohnung ziehen musste. Auch die Bezahlung war ein großes Problem. Mit nicht einmal 150 Euro monatlichem Gehalt als Fußballerin konnte sie sich kaum das nötigste zum Leben leisten. Ein Zweitjob deswegen unabdingbar. Umso wichtiger ist es für Tugba, sich stark für die Gleichstellung der Frauen im Fußball zu machen, denn ihre Geschichte sei kein Einzelfall. Viele Profi-Fußballerinnen sind immer noch auf ein zusätzliches Einkommen angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Laut Tekkal fehlt es immer noch an Förderung:
2014 war für Tugba eines der enscheidend- sten Jahre ihres Lebens. Um auf die schweren Menschenrechtsverletzungen des IS an der jesidischen Glaubensgemeinschaft im Irak und Syrien zu reagieren und zu helfen, gründeten Tugba und drei ihrer Schwestern, darunter Journalistin Düzen Tekkal, den gemeinnützigen Verein Hàvar.help e.V.
Šašić war eine der besten Spielerinnen ihrer Zeit. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere hat sie sich 2015 dazu entschieden, ihre aktive Karriere zu beenden. Ihre große Leidenschaft für den Fußball, der auch nach ihrer Profikarriere noch eine große Rolle spielt, spürt man sofort. Für sie ist der Fußballplatz ein Ort, an dem Diversität und Vielfalt schon immer geschätzt und gelebt wurde.
"Für mich war dieses Gemeinschaftsgefühl immer das, was ich am Fußball am meisten geliebt habe. Es ist egal, wer du bist, wie du aussiehst, wer deine Eltern sind oder welche Sprache du sprichst."
Kulturelle Vielfalt ist für die Tochter eines Kameruners und einer Französin, schon immer selbstverständlich und hat sie von Kindheitstagen an geprägt. Als Fünfjährige begann Celia, die 1988 in Bonn auf die Welt kam, im Verein Fußball zu spielen. Der Fußballsport hat ihre Offenheit für unterschiedliche Perspektiven noch weiter verstärkt.
Fußball lebt von Vielfalt
Ihre Karriere auf ihrem Höhepunkt 2015 zu beenden, war kein leichter Schritt, sondern eine Entscheidung, die über einen längeren Zeitraum reifte. Celia wollte abseits des Fußballplatzes neue Herausforderungen suchen. Sie wechselte in eine offizielle Rolle beim DFB. Als Vizepräsidentin für Diversität und Gleichstellung kann Celia das fördern, was sie schon immer am Fußball geliebt hat:
Mit Empathie zu strukturellen Lösungen
Als Botschafterin der UEFA Euro 2024 in Deutschland blickt Celia positiv gestimmt in die Zukunft. Speziell in Krisenzeiten mit Krieg, populistischen Tendenzen und Klimakrise sei Fußball "der Kit", der die Gesellschaft zusammenhalten kann: "Wir erleben gerade eine Zeitenwende in Europa und es ist wichtig, dass wir uns gemeinsam für die wichtigen
europäischen Werte wie Freiheit und Demokratie, Vielfalt und Toleranz einsetzen. Und es ist ebenso wichtig, dass wir Deutschen als GastgeberInnen hier bei uns, im Herzen von Europa, im Rahmen der EURO 2024 zeigen, wie weltoffen, fröhlich und kommunikativ wir sind. Wir wollen mit den Fans aus der ganzen Welt gemeinsam feiern und die richtigen Botschaften senden:
Fußball als Kit der Gesellschaft
CElia
Celia Šašics Karriere als Profi-Fußballerin ist beeindruckend: Sie holte einen Champions-League-Titel und einen DFB-Pokal-Sieg, sie wurde 2015 Europas Fußballerin des Jahres und sie gewann gleich zwei Mal die Europameisterschaft. Heute sorgt sie in ihrer Funktion als "Vizepräsidentin für Diversität und Gleichstellung" beim DFB für strukturelle Veränderungen. Warum uns der Fußball vor allem in Krisenzeiten mehr denn je zusammenbringen kann und welche strukturellen Veränderungen Šašic erreichen möchte, erfahren Sie in "Aus dem Mittelkreis".
"In Vereinen wird bereits auf Amateur-Ebene viel Wert gelegt auf Chancengerechtigkeit, Integration und Inklusion. Es geht eben nicht nur darum, talentierte SpielerInnen zu fördern, sondern um den gesell- schaftlichen Zusammenhalt und um Fairplay."
Celia ist kämpferisch und optimistisch. Sie weiß, dass es noch viel Arbeit gibt und sie spürt zeitgleich, dass die aktuelle Entwicklung im Fußball der Frauen in die richtige Richtung geht – und sich schon einiges getan hat.
"Für mich war dieses Gemeinschaftsgefühl immer das, was ich am Fußball am meisten geliebt habe. Es ist egal, wer du bist, wie du aussiehst, wer deine Eltern sind oder was für ein Auto du fährst. Man kommt mit Leuten zusammen, die man ansonsten wahrscheinlich nie getroffen hätte und erweitert automatisch seine Perspektive"
Auf die Frage, wer ihr damaliges sportliches Idol und MentorIn war, antwortet die mehrfach ausgezeichnete Torschützenkönigin verhalten.
Sich anderen Rollen zu widmen, war auch der Grund, warum Célia ihre langjährige Karriere auf ihrem Höhepunkt 2015 beendete. Ihre Tochter Mila kam 2016 zur Welt. Der Fußballwelt wollte Šašić aber nicht den Rücken kehren. Statt auf die Trainerinnen-Bank wechselte sie in eine offizielle Rolle beim DFB. Als Vizepräsidentin für Diversität und Gleichstellung kann Célia das fördern, was sie schon immer am Fußball geliebt hat:
“In Vereinen findet bereits auf Amateursebene Chancengerechtigkeit, Integration und Inklusion statt. Es geht eben nicht nur darum, talentierte SpielerInnen zu fördern, sondern um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und um Fairplay. Alles sehr entscheidend für eine Persönlichkeitsentwicklung - das möchte ich in meiner Funktion strukturell weiter fördern.”
"Man kommt mit Leuten zusammen, die man ansonsten wahrscheinlich nie getroffen hätte und erweitert automatisch seine Perspektive", so Šaši .
Šaši hat eine einmalige Karriere hingelegt, was sie zu einer der weiblichen Ikonen des Fußballs werden ließ. Auf die Frage, wer ihr damaliges sportliches Idol und ihr/e MentorIn war, antwortet die mehrfach ausgezeichnete Torschützenkönigin beeindruckend bodenständig und sympathisch: Für mich war es eher mein privates Umfeld, das mich geprägt hat. Mir war es immer wichtig,
mich nicht nur als Fußballerin zu definieren. Etwas Abstand und auch mal eine andere Sichtweise auf die Dinge einzunehmen - das hat mir immer gutgetan."
"Das ist alles sehr entscheidend für eine Persönlichkeitsentwicklung. Deshalb möchte ich das in meiner Funktion strukturell weiter fördern.”
Dabei hilft Celia vor allem ihre Perspektive als ehemalige Spielerin, zu erkennen, was noch verbessert werden muss. Auch wenn der Fußball der Frauen an Popularität gewinnt – das Finale der Europameisterschaft 2022 war im deutschen TV mit 18 Millionen Zuschauenden das meistgesehene Live-Sportereignis des Jahres in Deutschland – gibt es laut der ehemaligen
"Gemeinsam sind wir stark - und der Fußball spielt hier eine wichtige, identitätsstiftende Rolle!"
Kulturelle Vielfalt ist für die Tochter eines Kameruners und einer Französin, die 1988 in Bonn auf die Welt kam, schon immer selbstverständlich und hat sie von Kindheitstagen an geprägt. Als Fünfjährige begann Célia im Verein Fußball zu spielen. Der Fußballsport hat ihre Offenheit für unterschiedliche Perspektiven noch weiter verstärkt.
Man kommt mit Leuten zusammen, die man ansonsten wahrscheinlich nie getroffen hätte und erweitert automatisch seine Perspektive”, so Šaši .
"In Vereinen findet bereits auf Amateursebene Chancengerechtig- keit, Integration und Inklusion statt. Es geht eben nicht nur darum, talentierte SpielerInnen zu fördern, sondern um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und um Fairplay."
"Wenn ich an meine Zeit als aktive Spielerin zurückdenke, kann ich sagen, dass sich in der Zwischenzeit vieles verändert hat. Die Rahmenbedingungen waren damals einfach andere. Auch bei den Bundesliga-Vereinen. Zum Training mussten wir sogar unser eigenes Wasser mitnehmen."
Stürmerin noch viel zu tun, um die Sichtbarkeit der Frauen im Fußball zu fördern. Es herrscht immer noch eine eklatante Sichtbarkeitslücke in den Medien. Diese zu schließen ist die Basis für Gleichheit, um Spielerinnen den Fokus auf ihre sportliche Karriere durch mehr Zuschauer, Sponsoren, Förderung und faire Bezahlung zu ermöglichen.
Celia ist kämpferisch und optimistisch. Sie weiß, dass es noch viel Arbeit gibt und sie spürt zeitgleich, dass die aktuelle Entwicklung im Frauen-Fußball in die richtige Richtung geht - und sich schon einiges getan hat.
"Mittlerweile haben sich viele Dinge verändert und zeitgleich müssen wir in puncto Sichtbarkeit noch vieles tun. Vor allem auf der Ebene der Entscheider sind weibliche Perspektiven wichtig, um darüber zu diskutieren, was uns der Fußball der Frauen bedeutet, wie wir in Deutschland spielen wollen und wo wir uns hin entwickeln möchten. Aus meiner Sicht fängt das bereits bei der Nachwuchsförderung an. Erst wenn die Rahmenbedingungen wirklich überall stimmen, kommen wir auch entscheidend voran."