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Vielerorts wurde das einstige Luxusprodukt bald kopiert und schwierige Handelsbedingungen gegen Ende des 18. Jahrhunderts verschlechterten die Situation von Venedigs Glasbläsern weiter. Erst in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts lebte ihr Ansehen durch Meister wie Ercole Barovier wieder auf. Seinem Vorfahren Angelo Barovier war im 15. Jahrhundert die weltweit erste Produktion wirklich durchsichtigen Glases gelungen. Jenem „venezianischen Kristall“ verdanken wir auch vollkommen reflektierende Glasspiegel. Bis Heute werden in Murano Objekte im klassischen Stil sowie zeitgenössische Kunstwerke und Skulpturen in faszinierend lebendigen Farben hergestellt. Bei einem Tagesausflug in die Werkstätten können Sie den Glasmeistern über die Schulter schauen und die Hitze des über 700° C heißen Ofens spüren. Sie erreichen Murano vom Markusplatz aus in weniger als einer Stunde bequem mit dem Wasserbus. Planen Sie auch unbedingt genug Zeit ein, in Ruhe das perfekte Erinnerungsstück auszuwählen.
Edel, stilvoll, meisterlich gefertigt – italienische Handwerkskunst steht weltweit für die einmalige Verschmelzung von Ästhetik und handwerklicher Perfektion. Was im Kleinen für die neueste Designer-Garderobe aus Mailand oder den schnittigen Sportwagen aus Maranello gilt, bildet im Großen die Basis für das kulturelle Erbe einer ganzen Nation. Und der gesamten Welt: Auf einer kleinen Insel vor Venedig beispielsweise wurde vor über 500 Jahren zum ersten Mal Spiegelglas hergestellt. Wasserzeichen, wie wir sie bis heute auf Geldscheinen kennen, wurden erstmals in einer verschlafenen Stadt in den Bergen Mittelitaliens erzeugt. Die Innovationskraft der Keramikmeister im sizilianischen Hinterland wiederum hat einen ganz eigenen Baustil entstehen lassen. Wir stellen Ihnen drei Orte vor, an denen Sie in das reiche Erbe italienischer Handwerkstradition eintauchen können.
Einzigartige Einblicke
Schon im 15. Jahrhundert wurden in Fabriano Briefbögen mit Wasserzeichen hergestellt. Der Ort zwischen Perugia und Ancona liegt nur 70 Kilometer von der Adriaküste entfernt. Aus Rom bringt Sie ein Zug in zweieinhalb Stunden hin. Im einzigartigen Papiermuseum erfahren Sie, wieso die Sicherheit eines Wasserzeichens früher ganz entscheidend von der Fingerfertigkeit einer Weberin abhing. Auf einer geführten Tour erklärt Ihnen ein Papiermeister mit Witz und Leidenschaft den Weg vom alten Stofffetzen zum zarten weißen Bogen. Dabei kommt eine mittelalterliche Walkmühle, die Gualchiera, zum Einsatz. Eine solche stand schon in der ersten Papiermühle auf europäischem Boden, die 1276 in Fabriano gegründet wurde. Eine Ausstellung zum Papier als Handwerksprodukt und Material für kunstvolle Artefakte gibt Inspiration für einmalige Mitbringsel aus der Unesco-Kreativstadt.
Aktuelle Angebote
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Papier aus Fabriano
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Glas aus Murano
Wer mit dem Wassertaxi vom Flughafen nach Venedig fährt, erblickt auf dem Weg eine kleine Inselgruppe mit wunderschön bunten Häusern. Sie ist bekannt für eine Kunstfertigkeit von Weltruf. Bis in das 6. Jahrhundert reichen die Spuren des Glashandwerks in Murano zurück. Im Jahr 1291 wurde die gesamte venezianische Glasproduktion auf diese sechs vorgelagerten Inseln verlegt. Die offizielle Begründung war der Schutz der Innenstadt vor Feuern. Tatsächlich aber wollten die Glasbläser ihre Geheimnisse besser schützen. Bis zum 15. Jahrhundert erreichte die Zunft hohes Ansehen und Wohlstand. Töchter der Glasmeister heirateten nicht selten in den Adel ein, während die Söhne die Traditionsbetriebe weiterführten. So blieben die Geheimnisse der Glaskunst nicht nur auf den Inseln, sondern auch in der Familie. Dank des exquisiten Rufes venezianischer Glaswaren stieg die Nachfrage in ganz Europa.
Italien
Wo Handwerk Kunst ist
Keramik aus Caltagirone
1693 erschütterte ein schweres Erdbeben den Südosten Siziliens und zerstörte zahlreiche Orte quasi komplett, darunter die Hafenmetropole Catania. Der Wiederaufbau drängte und für die herbeigerufenen Architekten vom italienischen Festland bot sich eine einmalige Gelegenheit: ganze Städte neu zu errichten. Der seinerzeit gängige Barockstil setzte auf opulente Formen und detailreiche Verzierungen, somit waren talentierte Handwerksmeister gefragt. Schon damals galt die – ebenfalls dem Erdboden gleichgemachte – Stadt Caltagirone auf der gesamten Insel als erste Adresse für Keramikarbeiten. Zahlreiche Kirchen und Palazzi wurden seither mit den kunstvollen Kacheln und Mosaiken der lokalen Piastrallai (Fliesenmacher) verziert und so lebt die Keramik-Tradition bis heute fort. Die historischen Stufen von Santa Maria del Fiore - 142 an der Zahl - wurden etwa bei einer Sanierung 1954 komplett mit bunten Keramikfliesen verziert.
Sinnbild des sizilianischen Barock
Italien ist bekannt für die erstklassige Verarbeitung von Stoffen zu begehrten Kreationen. Das gilt nicht nur für den Bereich Mode. Weltruhm genießt das Land auch in der Herstellung von Papier. Marco Polo berichtete im 13. Jahrhundert aus China fasziniert von Herstel-lungsprozessen mit Pflanzenfasern und Stoffresten. Arabische Händler brachten das wertvolle Wissen schließlich nach Italien. Als besonders günstiger Standort für die neue Industrie erwies sich die Region Marken. An der nahen Adriaküste kreuzten sich wichtige Handelsrouten. Die Gebirgsflüsse am Fuß des Apennins boten den idealen Antrieb für die schweren Geräte in den Papierfabriken. Auch in anderen Regionen Italiens von Venedig über Genua bis Amalfi zeugen Museen noch heute von der Bedeutung des Papiers für das Land. Unser favorisiertes Ziel ist aber eindeutig Fabriano: Die kleine Stadt gilt weltweit als Synonym für herausragendes Papier.
Steingut wurde in Caltagirone schon im 4. Jahrhundert vor Christus hergestellt, wie die teils antiken Artefakte im Museo Regionale della Ceramica bezeugen. Der hohen Beständigkeit von meisterlich gefertigter Keramik ist es zu verdanken, dass man die Motive und Farben auf den Ausstellungsstücken aus dem Mittelalter, dem Barock oder der Renaissance bis heute erstaunlich gut erkennt. Nicht umsonst sind Keramikwaren aus den lokalen Manufakturen bis heute das beliebteste Andenken: In dem vielfältigen Sortiment der Ateliers und Souvenirläden findet sich für jeden Geschmack ein passendes Mitbringsel. Wenn es etwas typisch sizilianisches sein soll, das auch noch ins Handgepäck passt: Die Pigna, ein stilisierter Pinienzapfen aus Keramik, gilt als Glücksbringer und steht in unzähligen Variationen in den Regalen der Geschäfte von Caltagirone.
Kunstwerke für die Ewigkeit
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Klein, aber oho!
© Gabriele Vattolo - Comune di Venezia
© Gabriele Vattolo - Comune di Venezia
© Settimo Cannatella per la CNA Confederazione Nazionale per l'Artigianato di Venezia
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© Regione Marche
© Regione Marche
© Regione Marche
Sydney Martinez / Travel Nevada
Sydney Martinez / Travel Nevada
© Andrei Molchan, Regione Siciliana
© Federica Sessa, Regione Sicilia
© Settimo Cannatella per la CNA Confederazione Nazionale per l'Artigianato di Venezia
© Paolo Barone, Regione Siciliana
Sydney Martinez / Travel Nevada
© Regione Marche
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Sydney Martinez / Travel Nevada
Sydney Martinez / Travel Nevada
Vom Alltagsartikel zum Luxusgut
Sydney Martinez / Travel Nevada
Roadtrip
Sydney Martinez / Travel Nevada
Sydney Martinez / Travel Nevada
Sydney Martinez / Travel Nevada
Direkt vor Venedig finden Sie die kleine Inselgruppe mit bunten Häuschen. Hier findet die gesamte venezianische Glasproduktion statt. Besuchen Sie eines der vielen Ateliers oder das Museo del Vetro.
Glas aus Murano
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Übersicht
Glas aus Murano | Papier aus Fabriano | Keramik aus Caltagirone
Keramik aus Caltagirone
Papier aus Fabriano
Meisterhaft & weltbekannt: Handwerkskunst aus Italien
© Regione Sicilia
© Regione Marche
Seit 10 Jahren trägt Fabriano im Hinterland Italiens den Titel Unesco-Kreativstadt. Hier besuchen Sie das Papiermuseum und die umliegenden historischen Plätze.
Papier aus Fabriano
Kirchen, Stufen und Plätze mit kunstvollen Kacheln und wunderschönen Mosaiken prägen die Stadt. Besuchen Sie etwa die Stufen von Santa Maria del Fiore oder bestaunen Sie antike Artefakte im Museo Regionale della Ceramica.
Keramik aus Caltagirone
© Paolo Barone, Regione Siciliana
© Paolo Barone, Regione Siciliana
Die schönsten Dörfer Italiens, 12.000 Jahre Geschichte und Reisen abseits der Touristenpfade: Klicken Sie mit der Maus auf die Illustrationen und lesen Sie weiter.
Inspirationen für Ihre nächste Reise
Es gibt sie, die unentdeckten, von Touristenströmen bislang verschonten Städtchen und Dörfer in Italien. Man nennt sie Borghi. Wir stellen Ihnen die acht malerischsten darunter vor.
Insider-Tipps: Borghi
Italien besitzt 55 Unesco-Welterbestätten und ein Drittel aller Kunstschätze der Welt. Florenz, Rom, Venedig und Parma: Entdecken Sie die Kulturhochburgen des Landes.
12.000 Jahre Geschichte
Slow Travel heißt: Entschleunigung. Wo, wenn nicht in Italien solle dieser Reisetrend seinen Ursprung gefunden haben? Abseits der Touristenpfade erleben Sie unberührte Natur, lebendige Traditionen und kulinarische Erleuchtungen.
Slow Travel in Italien
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© Regione Marche
© Davide Mottarella, Regione Siciliana