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Marokko
Schon immer hörte unsere Autorin gerne Märchen aus 1001 Nacht. Doch wie ist es, mitten in einem drin zu sein? Auf Märkten um Kleidung zu feilschen, historische Drehorte zu besuchen und den scheinbar größten Sternenhimmel der Welt zu sehen?
Für 10 Tage reist Tanja Timmer durch Marokko. Nicht zum ersten Mal, aber zum ersten Mal allein. Sie will die Magie erleben, von der alle sprechen. Das Land in Ruhe sehen, ehe Millionen von Menschen für die Fußball WM 2030 kommen. Und für ihren verstorbenen Vater einen verbleibenden Punkt von dessen Bucket List streichen. Was sie als alleinreisende Frau in Marokko erlebt hat, lesen Sie hier.
Wie vor vielen Jahren der Familienurlaub begann, so beginnt auch meine Reise allein durch Marokko in Casablanca. Vor dreieinhalb Stunden war ich noch in Düsseldorf, jetzt setzt meine Maschine schon auf dem Flughafen Mohammed V auf. Der Zug in die Stadt fährt 45 Minuten, ist bequem und pünktlich. Vom Bahnhof Casa Port ist es nur noch ein kurzer Spaziergang: Mit über 30-jähriger Verspätung betrete ich – endlich – Rick's Café. Das elegante Restaurant hält mehr als meine Erinnerung an den Film verspricht. Für meinen Vater bestelle ich einen Brandy. Er wollte den schon vor Jahrzehnten an Ricky Blaines Tresen trinken. Aber erst seit 2004 gibt es die berühmteste „Gin-Kaschemme“ der Welt tatsächlich in Marokkos größter Stadt. Der Barkeeper lacht. Ich bin nicht die Erste, die hier einen Ort sucht, den sie aus dem Kino kennt. Marokko ist ein lohnendes Pflaster für Set-Jetter: Filmfans auf Reisen zu Drehorten. Auch auf meinem Reiseplan steht ein solcher. Bevor es tiefer in das Landesinnere hinein geht, plane ich einen Schlenker nach Norden. Mein nächstes Ziel heißt Tanger. Dorthin bringt mich, mit einem Halt in der Hauptstadt Rabat, Afrikas erster Hochgeschwindigkeitszug.
Mein Märchen in 1001 Nacht
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Nach 2 Stunden und 10 Minuten Zugfahrt bin ich da. Das Altstadtlabyrinth von Tanger kenne ich aus dem Film Inception. Angeblich ist Leonardo DiCaprio in Mombasa, aber gedreht wurde hier. Die historische Stadtzentrum öffnet sich zu einem modernen Hafen. Mit dem „Levante Jet“, einem futuristischen Katamaran, wäre ich in knapp einer Stunde in Spanien. So nah bin ich an Europa und doch in einer anderen Welt. Ich bin auf meinem Weg zum Café de Paris. Mit einem Glas Avocadosaft mit Mandelmilch, einer lokalen Spezialität, versinke ich tief in einer Lederbank vor holzgetäfelten Wänden. Das Mitte des vergangenen Jahrhunderts hochmoderne Interieur hat nichts von seinem Charme verloren. Nur das geschäftige Treiben rund um den Kreisverkehr hinter den bodentiefen Fenstern ist lauter geworden. Jason Bourne, durch den ich das Café aus dem Kino kenne, sehe ich allerdings nicht. Was auf mich wartet, ist ohnehin spannender als jede Agentengeschichte. Morgen geht es weiter nach Süden. Ich lasse die Nähe zu Europa hinter mir und tauche tief in die märchenhaften Geheimnisse Marokkos ein.
Der Djemaa el-Fna ist am Morgen noch recht leer. Auch das ist ein Erlebnis. Seine Magie entfaltet „la place“, wie man hier sagt, aber erst im Laufe des Tages. Am Morgen geht es auf dem berühmten Marktplatz ruhig zu, in der Mittagshitze fast träge. Aber am Abend, wenn die Händler von Gauklern, Musikern und den legendären Erzählkünstlern in den Hintergrund gerückt werden, erwacht das märchenhafte Marrakesch zum Leben.
Nach den trubeligen Städten steht mir der Sinn nach Strandurlaub. Meer oder Ozean? Die Mittelmeerküste von Tanger bis Saidia ist laut Reiseführer für besonders feinsandige Strände und ruhige Buchten bekannt. Ich entscheide mich jedoch für den Ozean. Auf der Halbinsel Dakhla im Süden, wo die Wüste das Meer trifft, schaffen Passatwinde beste Bedingungen für Wind- und Wassersport. Statt selbst auf dem Brett zu balancieren, beobachte ich die Surfer alleridngs nur. Wie sie auf drei Meter hohe Wellen zupaddeln und dann in Windeseile aufstehen, um wie Vögel über das Wasser zu gleiten.
Weiter im Norden legt mir ein Souvenir-Verkäufer noch den Strand Sidi Bouzid ans Herz. Die flach ins Meer abfallende Küste soll bei Familien beliebt sein. Agadir liegt jedoch näher an meiner Route.
Nach Stadt und Strand feht noch ein echtes Abenteuer! Bei der Stippvisite in Essaouira engagiere ich einen Guide. Mit ihm geht es schon in der Dämmerung gen Osten. Das frühe Aufstehen lohnt sich. Am späten Vormittag sitze ich bei einer Tasse Tee vor einem Berberhaus in Sidi Fares im Gras. Mein Guide erzählt mir vom Dorf und seinem Mausoleum. Danach geht es über eine der vielen Serpentinenstraße des Atlasgebirges von einem fotowürdigen Panorama zum nächsten.
Trotz vieler einladender Cafés und Restaurants entlang des Weges schaffen wir es in etwa einer Stunde nach Oukaïmeden. Im Winter ist der Höhenort ein Skigebiet, ich bin zum Wandern hier. Der ganze Atlas ist mit Lodges, Hotels und Gasthäusern gespickt. Eine Trekkingtour mit Übernachtung nach Imlil, das auch Klein-Chamonix genannt wird, lässt sich ohne Probleme spontan organisieren. Noch nie habe ich mich dem Himmel näher gefühlt.
Am nächsten Tag geht es noch tiefer ins Land, nach Ouarzazate. Ich habe mich auf lang(weilig)e Stunden im Auto eingestellt. Tatsächlich ist die Strecke aber erstaunlich abwechslungsreich. Einmal ist es flach und die Gipfel sind weit weg, dann schlängelt sich die kurvige Bergstraße vorbei an hübschen Lehmdörfern. Die Fahrzeit vergeht wie im Flug und erstaunlich schnell erreichen wir die Kasbah von Tamdakht. Der James-Bond-Fan in mir freut sich, das Bauwerk aus Hauch des Todes live zu sehen – der Rest von mir will nur schnell ins Hotel, denn in der Nacht will ich hellwach sein.
Ouarzazate wird „das Tor zur Wüste“ genannt und in genau die geht es am Abend. Kaum irgendwo gibt es einen Nachthimmel mit mehr Sternen. Das zumindest behauptet mein kundiger Guide und erklärt mir die Sternbilder im spektakulären Wüstenhimmel. Ich kann seinen spannenden Ausführungen allerdings kaum folgen, zu überwältigt bin ich von meinem Logenplatz mit Blick in die Tiefen des Universums.
Wussten Sie ...?
Spätestens seitdem verkündet wurde, dass die Fußball-WM 2030 in Marokko stattfinden wird, ist das Königreich in Nordafrika überall präsent. Man kennt doch mehr Menschen, die schon einmal in Marokko waren, als man denkt. Und jeder erzählt etwas anderes: ein Märchenland, ein Surfer-Paradies, toll zum Wandern, perfekt zum Sternegucken. Das richtige Ziel für Abenteurer und Luxusurlauber – und überraschend schnell hin kommen Reisende auch … Kann das wirklich alles stimmen?
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Auf zehn Kilometern bestens erschlossenem Sandstrand schlendere ich von Beach-Bar zu Wassersport-Kiosk zu Souvenirladen. So praktisch Leinenhosen und bunte Tücher für die Stadterkundung auch sind: In Badekleidung herumzulaufen und spontan ins Meer zu springen, gehört zum Urlaub. Nach einem entspannten Strandtag stellt sich nur eine schwere Frage: Ufer- oder Dachterrasse? Von beiden Orten lässt sich wunderbar beobachten, wie die Sonne in den Wellen des Atlantiks versinkt. Vor allem mit einem kühlen Getränk in der Hand und dem Salzwasserduft des Ozeans in der Nase.
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Wussten Sie ...?
Marrakesch, Casablanca und die Kasbah des Oudaïas: Mission: Impossible – Rogue Nation ist wie eine schelle Reise durch das ganze Land. Die Überreste des Hauptquartiers von James Bonds Nemesis Specter liegen im Krater von Gara Medour im Osten Marokkos. Aus den Unesco-Weltkulturerbestätten Ait Ben Haddou und Essaouira wurden die Städte Yukai und Astapor in Game of Thrones. Sogar Abu Dhabi liegt in Marokko: Sex And The City 2 wurde nicht in den Emiraten gedreht, sondern in Nordafrika.
Ach so ...
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Wussten Sie ...?
Märchenhaftes gibt es in Marokko vor allen außerhalb der großen Städte zu erleben. Unzählige Blautöne verleihen der hinreißenden Medina von Chefchaouen etwa auf halber Strecke zwischen Tanger und Fés Magie. Oder kommt sie vielleicht doch von einem Dschinn in einer der geheimnisvollen Lampen? Die Ouzoud-Wasserfälle sind die höchsten und wasserreichsten des Landes. Sie sind außerdem ein idealer Stopp auf dem Weg von Casablanca nach Marrakesch. Die Chance, an den tosenden Wassern Berberaffen zu beobachten, sollten Sie sich nicht entgehen lassen.
Wussten Sie ...?
Das Paradies liegt gleich hinter Agadir. Nach einem Morgen in den Fluten des Atlantiks spazieren Sie am Nachmittag im Zitrus- und Lavendelduft auf kakteengesäumten Wegen. Das Paradiestal liegt in den Ausläufern des westlichen Hohen Atlas. Steile Kalksteinwände wechseln sich hier mit üppigen Palmenhainen ab. Im oberen Teil wandern Sie auf gut markierten Pfaden zwischen Wacholder und Arganbäumen. Eichen und Akazien spenden Schatten. Im unteren Verlauf des Tals tun sich natürliche Becken auf; perfekt, um die vom Wandern erhitzen Füße abzukühlen.
Wussten Sie ...?
EU-Bürger benötigen für Marokko kein Visum. Gleiches gilt für Halter eines Schweizerpasses. Die Einreise ist mit einem bei der Ankunft noch sechs Monate gültigen Reisepass möglich (Stand Juni 2024). Auch sonst muss man sich nicht groß vorbereiten. Fürs Sightseeing sind Frauen mit kniebedeckendem Beinkleid und einem Tuch für die Schultern perfekt ausgestattet. Die Landeswährung ist der Dirham. Er wird in 100 Santimat unterteilt. Mit einem groben Umrechnungskurs von 10 dh = 1 € kann man seine Ausgaben auch unterwegs gut überschlagen. Mit meinem seit 30 Jahren nur in Paris und gelegentlich im Kino aufgefrischten Schulfranzösisch komme ich gut durch. In großen Städten und (Strand)-Hotels tut es auch Englisch. Wöchentlich starten Direktflüge ab verschiedenen deutschen Städten Richtung Agadir und Marrakesch.
Nach meinem Abenteuer im Souk muss ich erst mal durchatmen. Dazu wähle ich den Innenhof der Medersa Ben Youssef. Die ehemals größte muslimische Schule Marokkos hat alles, was mir zu morgenländischer Architektur einfällt. Verzierte Rundbögen, detaillierte Holzverkleidungen, schmiedeeiserne Kronleuchter. Der Bau ist kunstvoll, aber in den ehemaligen Schülerzimmern geht es schnörkellos zu. In dieser himmlischen Ruhe im ersten Stock könnte ich stundenlang am Fenster stehen und die Besucher im sonnendurchfluteten Hof beobachten.
Der Sonnenaufgang in der Wüste nur wenige Stunden später ist ebenfalls sensationell. So majestätisch wie beiläufig erobert die Sonne den Himmel. Als ob sie mir sagen wolle: „Ja, du staunst, aber für mich ist das ein Kinderspiel.“
Für ganz Marokko scheint es ohnehin ein Kinderspiel zu sein, Besucher restlos zu begeistern. Denn Marokko ist ein Abenteuerland, Märchenland, Fünf-Sterne-Paradies und ein El Dorado für Surfer. Das beste Essen, die schönsten Geschichten und ein Rendezvous mit dem Weltall, für das mir auch jetzt noch die richtigen Worte fehlen. Hier findet jeder, was er sucht – und noch so viel mehr.
Ich verstaue meine Stadthitze tauglichen Schlupfhosen, meinen Badeanzug und meine Wanderstiefel im Koffer für den kurzen Flug zurück nach Casablanca und weiter nach Deutschland. Was wird mich wohl erneut nach Marokko locken? Der Charme Casablancas? Die Magie Marrakeschs? Das Klima an der Küste oder die Wunder der Wüste? Was es auch sein wird, ich weiß: Ich komme wieder.
Von der friedlichen Atmosphäre erfrischt, setze ich meine Erkundungstour fort. Düfte, Geräusche und Bilder leiten mich im Nu durch die ganze Altstadt von Marrakesch. Unvermittelt stehe ich vor dem Bahia-Palast. Das überschwänglich luxuriöse Labyrinth aus Räumen, Riads, Höfen und Gängen entspricht exakt meiner Kindheitsvision von 1001 Nacht. Meine Runde endet, indem ich durch das Bab Agnaou schreite. Nach ein paar Schritten drehe mich um und blicke zurück auf das maurische Tor: Der kleine Durchgang des großen Bogens ist ein Schlüsselloch. Eines, durch das ich in ein Märchen blicken durfte.
Paradiesisch
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So nah an Europa und doch eine andere Welt
Für meinen Vater und Ricky Blaine
Die Stadt Fés ist bunt! Durch ein blaues Tor betrete ich die farbenfrohe Medina – ein Labyrinth aus Gassen und verwinkelten Höhlen. Angeblich helfen weder Karten noch GPS bei der Navigation durch das Unesco-Weltkulturerbe. So versuche ich gar nicht erst, mir einen bestimmten Weg zu bahnen. Ich lasse mich einfach treiben vom Hämmern, Klopfen und Klatschen um mich herum. Es hat etwas Meditatives, den Meistern uralter Handwerke beim Gerben, Knüpfen, Kochen zuzusehen. Ein junger Mann reicht mir einen Minzstengel. Er rümpft die Nase und deutet in Richtung der nächsten Werkstatt. Drei Schritte weiter verstehe ich, was er mir sagen will: Die Pflanze ist ein willkommener Schild gegen den stechenden Ammoniakgeruch in der Färberei nebenan. Schon immer habe ich mir bei einer Tasse Pfefferminztee gern Märchen aus 1001 Nacht angehört. Jetzt ist es, als spaziere ich mitten hindurch. Und so verspricht auch mein nächstes Ziel märchenhaft zur werden. Allein sein Name lässt seit Kindertagen Bilder von Schlangenbeschwörern, Feuerschluckern und Geschichtenerzählern vor meinem geistigen Auge erscheinen: Marrakesch.
Am Nachmittag steht der Jardin Majorelle auf meinem Programm, ein zauberhafter Garten mit opulenten Kakteen und anderen exotischen Pflanzen. Die maurisch inspirierten Art-déco-Gebäude sind in kräftigen Farben gestrichen. 1980 kaufte Yves Saint Laurent das Gelände. Seine Werke werden im benachbarten Museum ausgestellt. Auf breiten Boulevards spaziere ich durch das moderne Marrakesch. Sandfarbene Kuppelgebäude, zweckmäßige Hochhäuser, ein repräsentativer Bahnhof und natürlich McDonald's – hier gibt es mindestens so viel zu sehen wie rund um den Marktplatz.
Den Abend beschließe ich luxuriös: Nach einer kurzen Verschnaufpause und einer Dusche in meinem Riad geselle ich mich im Sommerkleid unter die Reichen und Schönen in einem von Marrakeschs Fünf-Sterne-Hotels. Bei einem Glas Champagner sitze ich an der Rooftop-Bar zwischen Touristen und Einheimischen. Während die Abenddämmerung das Altstadtpanorama in unzählige Schattierungen von Rot und Orange taucht, freue ich mich auf die nächste Etappe meiner Reise.
Mein Hotel im landestypischen Riad mit atmosphärischem Innenhof liegt am Ostrand der Altstadt. Von hier aus spaziere ich am Morgen zur Koutoubia Moschee. Ihr Minarett am Ende des Marktplatzes ist Marrakeschs Wahrzeichen. Das muss ich mir aus der Nähe ansehen. Als Nicht-Muslima darf ich nicht in das Gebäude hinein und bestaune es lediglich von außen. Prima, Zeit für meinen nächsten Punkt gespart.
Wenn der Abend zu 1001 Nacht wird
Ich verlasse den Platz in Richtung Norden. Beim Souk Semmarine springe ich über meinen Schatten und feilsche um ein Paar schicke Sneaker. Ich glaube, gut gehandelt und ein prima Geschäft gemacht zu haben. Der Händler guckt allerdings auch höchst zufrieden ...
Eine typisch-marokkanische Erfahrung: unbezahlbar.
„La place“, wie die Leute hier sagen
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Ähnlich wie Tajine ist auch Harira ein Traditionsgericht in Marokko. Die Suppe auf Tomatenbasis mit Gewürzen, Kräutern und Hülsenfrüchten wird gern während des Ramadan zum abendlichen Fastenbrechen serviert. In vielen Restaurants steht sie zudem in einem großen Topf mitten unter den Gästen. Sehr praktisch. So muss keiner lange auf das köstliche Gericht warten.
Nach zwei Tagen am Strand will ich wieder etwas unternehmen. Nicht weit vom Meer und dem feinen Sand gibt es spannende Ziele für Tagesausflüge. Imsouane nördlich Agadir ist etwa ein traditionelles Fischerdorf. Seit einigen Jahren haben zudem junge Sportler den Ort für sich entdeckt. Bei einem frisch gegrillten Fisch am Hafen schweift mein Blick zwischen dem modernen Equipment der Longboarder und den alten blauen Holzschiffen auf See hin und her.
Wo die Sonne im Atlantik versinkt
Ufer- oder Dachterasse?
Am Abend rückt bei meinem Strandurlaub das Essen in den Mittelpunkt. Marokkos Nationalgericht, die Tajine, gibt es in so vielen Variationen, dass ich sie theoretisch jeden Tag essen könnte. Zum ersten Mal seit meiner Ankunft speise ich auf die traditionelle Weise: An einem Vierertisch im Strandrestaurant ist noch Platz für mich. Nach dem kollektiven Händewaschen mache ich mich mit drei anderen Frauen über einen gemeinschaftlichen Topf her. Wir essen mit den Händen oder tauchen Fladenbrot in den Topf ein. Jede von uns isst das Viertel der Tajine, das direkt vor ihr steht. Beim Nachbarn zu wildern ist tabu. Die drei anderen Mädels sind alle um die 30. Freundinnen aus Manchester und auf einem „girls trip“.
In den Regionen hier am Meer werden statt Fleisch vorwiegend Meeresfrüchte serviert. Ich erkenne nicht, welcher Fisch in meiner Tajine steckt, aber er schmeckt vorzüglich!
Die Wunder der Wüste
Alle Bilder werden verwendet mit freundlicher Genehmigung des Moroccan National Tourism Office – ©ONMT
Himmlische Ruhe
