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Willkommen in einer anderen Welt
3000 Meter hohe Gipfel, dazwischen 200 Seen: Die katalanischen Pyrenäen erstrecken sich vom Tal Val d’Aran bis zum Mittelmeer. Sie trennen die Iberische Halbinsel vom Rest Europas, verbergen hinter ihren Felsen eine eigene Welt.
Im Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici schlängeln sich etwa Flüsse an Bäumen vorbei. Im Naturpark La Garrotxa finden Sie mehr Vulkane als in jedem Science-Fiction-Roman: 40 Stück, hinzu kommen 20 Lavaflüsse. Aber keine Sorge: Hier können Sie ohne Rüstung und Schwert laufen. Denn die Pyrenäen sind „ein Paradies für alle, die Natur, Erholung und Abenteuer suchen“, wie es in dem Fachmagazin National Geographic heißt. Zu jeder Jahreszeit, ergänzt die Travelzoo-Redaktion.
Wir waren vor Ort unterwegs und sind in die katalanische Welt eingetaucht. Welche Routen Sie gehen sollten, welches Essen Sie kosten, welche Welterbestätte Sie sehen müssen, haben wir nachfolgend notiert. ¡Buen viaje!
Eine Reise durch alle Jahreszeiten
Winter
Spaniens Winterwunder
Herbst
Im Wein-Mekka
Wenn die Trauben reif sind, beginnt die Genusszeit in den Pyrenäen. Das Weinanbaugebiet Empordà im Hinterland der Costa Brava verwandelt sich dann in ein Wein-Mekka. Rund 50 Winzer bieten Ihnen im Osten der Pyrenäen bis zur Küste Costa Brava ihre edelsten Tropfen an. Fruchtige Rotweine gehören dazu. Entstanden aus den Rebsorten Garnacha Tinta, Carignan und Cabernet.
Im Weinanbaugebiet Costers del Segre in der Region von Lleida, finden Sie viele traditionelle Höfe. Hier können Sie auch Liköre kosten. Etwa ein Ratafía. Zubereitet aus grünen Walnüssen und kombiniert mit Kamille, Oregano, Zimt und Anis. Das Besondere: Viele der Kräuter sehen Sie unterwegs auf Ihrer Wanderung.
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Zwischen den Bäumen baden
„Gooong“: Wenn die Klangschale im Wald läutet, ist Zeit für das Waldbaden. Die Idee stammt aus Japan, wird seit über einem Jahrzehnt aber auch in den Pyrenäen praktiziert. Umgeben von besonders alten Bäumen tauchen Sie in den Wald ein. Sie atmen die kalte, von Laub getränkte Luft durch die Lungen und spüren den kühlen Waldboden. Zum Takt der Klangschale.
Vier geführte Routen gibt es mit diesem Therapieansatz in den Wäldern der Pyrenäen. Natürlich ist das Ganze auch ohne professionelle Anleitung möglich. Wer es noch entspannter mag, geht ins Thermalbad Caldes de Boí. Fast 40 verschiedene Bäder mit unterschiedlichen Mineralzusammensetzungen finden Sie hier.
Wo sich Hirsche paaren und Mythen ranken
Der Herbst ist eine ideale Zeit, um erstmals die Pyrenäen zu entdecken. Mit rund 19 Grad im Oktober ist es nicht zu heiß und nicht zu kalt. Ideal für Wanderungen und kurvenreiche Radtouren.
Der Wanderweg El Cinquè Llac führt etwa auf uralten Hirtenwegen durch die westlichen Pyrenäen. Unterwegs hören Sie Mythen von früheren Pyrenäenbewohnern, während das Laub unter Ihren Füßen raschelt. In der Ferne röhren Hirsche zur Paarungszeit. Einst war El Cinquè Llac nur bei Einheimischen bekannt. Bis eine örtliche Hotelbesitzerin in ihrem Dorf bei La Pobla de Segur dafür warb. 2011 kamen dann die ersten Wanderprofis.
Tauchen unter dem Eis
Wer in Deutschland an Spanien denkt, hat meist hohe Temperaturen im Sinn. Doch in den Gebirgszügen können Sie in zehn alpinen und sechs nordischen Wintergebieten prima Ski fahren. Im Gegensatz zu Skigebieten in Deutschland und Österreich scheint die Sonne hier öffter und länger – auch im Winter.
Neben den üblichen Wintersportangeboten gibt es hier auch Anleitungen zum Iglu bauen. Bei richtiger Konstruktion kann der Temperaturunterschied zwischen dem Inneren und dem Äußeren bis zu 20 Grad betragen. Mehr Action gibt es dann noch beim Eistauchen: Unter den Schollen des Vall de Núria Sees erhaschen Sie einen Blick auf Fische und Pflanzen. Je nach Wetter sind die Lichtkontraste unter Wasser atemberaubend.
Leuchtendes Welterbe entdecken
Wenn Sie im Winter das Tal Vall de Boí besuchen, fühlen Sie sich wie in einer heiligen Stätte. Neun Kirchen gibt es hier, darunter eine Kapelle. Alle aus dem Frühmittelalter. Alle als Unesco-Welterbe geschützt. Auch wenn die Bauten keine aufwendige Weihnachtsbeleuchtung haben, strahlt aus ihnen das Licht bei Abenddämmerung. Vor den schneebedeckten Hügeln und Bäumen gleichen Sie einem Gemälde. Wer sie betritt, bekommt dasselbe wiedergespiegelt:
In der Kirche Santa Climent de Taüll sehen Sie etwa die letzten Stücke einer Christi-Zeichnung. Mithilfe eines Projektors wird der Rest dazu gestrahlt. So, als würden Sie dem unbekannten Künstler beim Malen zu sehen. Das Original finden Sie derweil im Nationalen Kunstmuseum von Katalonien in Barcelona.
Aktivurlaub im Blumenmeer
Der Schnee schmilzt, Bäche plätschern und die Knospen beginnen sich zu öffnen. Im Tal Vall de Núria gedeihen weiß-gelber Hahnenfuß, blauer Rittersporn, roter Mohn und weiße Orchideen. In der Gegend gibt es zig Wanderrouten sowie Spots für Kanufahrer. Bereits die Anfahrt ist dabei unvergesslich: Auf letzter Strecke kommen Sie nur mit der Zahnradbahn oder zu Fuß weiter.
Für Mountainbike-Enthusiasten bietet sich das imposante Pedraforca-Massiv als ideales Terrain. Die Route „Pedals del Pedraforca“ führt durch Landschaften mit duftenden Kiefernwälder, vorbei an blühenden Wiesen. Steile Anstiege und rasante Abfahrten machen die Strecke abwechslungsreich. Unterwegs können Sie die zwei markanten Gipfel des ikonischen Berges von zahlreichen Aussichtspunkten bewundern.
Dörfer wie aus dem Bilderbuch
Auf der Strecke machen Sie Rast in malerischen Orten. In Castellar de n'Hug besuchen Sie die Quellen. Das sprudelnde Wasser scheint direkt aus dem Berg zu entspringen. Im Dorf selbst schlendern Sie durch enge Gassen mit traditionellen Steinhäusern. Weiter südlich liegt Solsona. In der Altstadt finden Sie antike Überreste des Eiskellers. In den Wintermonaten lagerten frühere Generationen hier Schnee und Eis, um Lebensmittel frisch zu halten.
Mittelalterlich geht es in Besalú weiter. Sie erreichen das Dorf nach gut 100 Kilometern weiter östlich. Es sieht aus wie eine Ritterstadt aus dem Märchenbuch. Sogar mit Fahnen besetzte Türme gibt es. Wer in die Stadt will, gelangt nur über die Pont Vell hinein. Die Alte Brücke befindet sich am Ortseingang und erstreckt sich über den Fluss Fluvià.
Von luftigen Höhen zu wilden Gewässern
Am Himmel sehen Sie Heißluftballons und Paraglider über die Gipfel ziehen. An etlichen Felsen ziehen sich Kletterer die Wände hoch. Der Sommer in den Pyrenäen ist die Zeit für Actionfans. Trocken und hell genug, um sich in jedes Abenteuer zu stürzen. Und bei Aktivitäten auf dem Wasser folgt sogleich eine Abkühlung.
Etwa beim Wasser-Canyoning: Sie ziehen den Neoprenanzug an, setzen den Helm auf und werden in Klettergurte geschnallt. Dann geht's in die Richtung der ersten Schlucht. Nach dem Abseilen wandern Sie durch das knietiefe Wasser. Besonders Spaß macht das Rutschen entlang natürlicher Wasserwege. Zwischen den aufregenden Aktivitäten gibt es immer wieder Gelegenheiten, die kristallklaren Bergseen zu bestaunen. Action gibt's auch auf dem Boot: Der Fluss Noguera Pallaresa gilt als einer der besten Europas für Rafting.
Zeit für Fiestas!
Die Liste der Festivals, Konzerte und Volksfeste im Sommer ist lang. Das Patum de Berga startet die Saison im Juni. Dieses fünftägige Volksfest hat Unesco-Welterbestatus und begeistert mit Theater und mystischen Tanzfiguren. Kurz darauf folgen die Fallas rund um die Sommersonnenwende. Bei diesem Feuerfest tragen „Fallaires“ brennende Fackeln von den Bergen in die Dörfer. Historischer Hintergrund ist die Hoffnung auf gute Ernte und das Vertreiben böser Geister. Die Festlichkeiten gehört ebenfalls zum Welterbe.
Es folgt im Hochsommer das älteste traditionelle Musikfestival Kataloniens: das Pyrenäen-Akkordeon-Festival. In Kapellen, auf Freilichtbühnen und in Clubs spielen die Musiker alte und neue Stücke.
In den vergessenen Gärten
Im Hochsommer erreichen die Temperaturen in den Pyrenäen durchschnittlich 28 Grad und bringen viel Sonnenschein. Familien wählen daher Ausflugsziele in den dicht bepflanzten Gegenden, etwa die Jardins Artigas des Künstlers Antoni Gaudí. Ein Märchenpfad, der an Steinbrücken und Türmchen vorbeiführt. Mosaike funkeln im Sonnenlicht und geschwungene Bänke laden zum Verweilen im Schatten ein.
Auch Salvador Dalí ließ sich hier von der Natur der Pyrenäen inspirieren. Kein Wunder: An heißen Tagen scheint die Gegend zu schmelzen – passend zum Surrealismus. Sein Atelier und Haus können Sie in Portlligat besichtigen. Im Garten stehen markante Skulpturen wie überdimensionale Eier.
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365 Tage katalanische Pyrenäen
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Wärmende Bergküche
Auf den Gipfeln hierzulande werden Glühwein geschlürft und Bockwürste verschlungen. In den spanischen Pyrenäen gibt es Palpis, Girella und Trinxat.
Ersteres ist eine gefüllte Lammkeule mit Kräutern. Darauf folgt die Schafsfleisch-Reis-Wurst und zuletzt der Kohl mit Kartoffelstampf und Schweinefleisch. Die Rezepte werden meist von Generation zu Generation weitergetragen. Einige von ihnen köcheln stundenlang über der Flamme, um das ganze Aroma zu entfalten. In Katalonien nimmt man sich beim Essen ebenso Zeit. Nachmittags nehmen Sie am Tisch Platz, in kleineren Restaurants werden Sie vom Wirt selbst bekocht. Für einen herzhaften Nachtisch fragen Sie nach einer Käseplatte. Bergkäse aus Schafsmilch ist etwa eine weitere Spezialität der Region.
Vulkanische Küche
Nur 30 Minuten von Besalú entfernt schlummern die Vulkane. Die Region La Garrotxa hat rund 40 Exemplare. Mehr als 10.000 Jahre ist es her, dass sie ausgebrochen sind. Doch sind sie längst nicht tot. Zu den bekanntesten Vulkanen gehört der Santa Margarida. Er zeichnet sich durch eine große Kraterwiese aus, in deren Mitte eine kleine Kapelle steht.
Für Wanderfans ist die Region längst ein Muss. Denn durch den vulkanischen Boden ist die Erde besonders fruchtbar. Hier fühlen sich auch Schmetterlinge und Vögel wohl. Im Frühling lockt in den lokalen Restaurants saisonale Küche mit frischen Kräutern. Wir empfehlen die katalanische Frühlingsgemüsesuppe mit Spargel, Erbsen und jungen Karotten.
Sommer
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Frühling
© l’Agència Catalana de Turisme / Catalan Tourist Board
In Zusammenarbeit mit:
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Ankommen
Anreise mit Auto, Flugzeug und Zug
Ab Barcelona erreichen Sie die ersten Orte der Pyrenäen schon nach 90 Autominuten. Bis zu den verwinkelten Ecken im Nationalpark kann es auch mal vier Stunden dauern. Alternativ reisen Sie direkt zu einem der vier Flughäfen in Katalonien. Etwa Girona an der Costa Brava oder Andorra-La Seu d’Urgell: An Letzterem steigen Sie aus dem Flugzeug aus und befinden sich direkt in den Pyrenäen. Auch vom Airport in Girona Für eine Anreise aus Frankreich nutzen Sie die Flughäfen Toulouse und Perpignan. Beide liegen jeweils knapp zwei Stunden von der Grenze entfernt.
Mit dem Zug lassen sich die katalanischen Pyrenäen teilweise erkunden. Die großen Städte wie Lleida und Girona sind mit Barcelona und Tarragona mit einem Hochgeschwindigkeitszug verbunden. Andere Ziele wie La Molina, Figueres und La Pobla de Segur erreichen Sie mit Regionalzügen.
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