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Unterwegs mit Travelzoo:
Auf Entdeckungstour in Malta
Meinen Besuch in Gozo habe ich für einen maltesischen Feiertag geplant. Am Fährhafen trifft mein Guide Dominic zufällig seine Cousine. Sie ist auch auf dem Weg nach Gozo, um Freunde zu besuchen. Die kleine, ländliche, entspannte Insel ist bei Maltesern sehr beliebt für Tagesausflüge, oder für ein Wochenende im Ferienhaus. Mit der Fast Ferry ist man tatsächlich schnell dort. 45 Minuten dauert die Fahrt vom Grand Harbour in Valletta in den Mgarr Hafen von Gozo. Der Weg führt uns vorbei an Comino, Maltas dritter bewohnter Insel. Hier lebt allerdings nur eine einzige Familie. Der Rest der 3,5km² großen Insel ist der Natur überlassen. Besonders spektakulär ist die Blaue Lagune. Den besten Blick auf sie habe ich von einem Aussichtspunkt in Gozo. Heute sind es 24°C und die Lagune mit ihrem kristallklaren Wasser ist gespickt mit schicken weißen Yachten.
Malta
Stippvisite
In der Kulisse von Game of Thrones
Calypsos Höhle und das Blue Hole
Das maltesische Archipel ist eine Gruppe wahrer Schatzinseln! Je länger ich in dem Inselstaat unterwegs bin, desto mehr komme ich ins Staunen. Wie kann es in einem Land, nur ungefähr ein Viertel so groß wie London oder New York, so viele faszinierende geheime und nicht ganz so geheime Orte zu entdecken geben?
Ein Grund für diesen Reichtum ist sicher die vielfältige Mischung der Kulturen, die Malta im Laufe der Geschichte schon zu ihrer Heimat erkoren haben: Von den Phöniziern über die Römer zu den Arabern, den Franzosen, den Briten und dem Malteserorden aus Jerusalem. Sie alle machten sich Maltas günstige Lage im Mittelmeer zunutze.
Aber es sind nicht nur die Geschichte und seine drei Unesco-Welterbestätten, die Malta zu einem lohnenden Reiseziel machen. An seinen Stränden schlagen die Herzen von Schwimmern und Tauchern höher. Die einzigartige mediterrane Küche wird von Einheimischen, Besuchern und den Restauranttestern des Guide Michelin gleichermaßen geschätzt. Dazu kommen eine reiche Kunst- und Kulturszene sowie Hotels mit viel Charakter für die wohlverdiente Ruhe.
Maltas beeindruckende Kulisse ist in Filmen und Serien wie Gladiator, Troja und Game of Thrones zu sehen. Grund genug für mich, auf Schatzsuche auf dem Archipel zu gehen.
Gleich neben dem Blue Hole liegt eine weitere faszinierende Gesteinsformation, das Azure Window. Fans der Serie Game of Thrones kennen das Felsentor als Kulisse der Hochzeit von Daenerys Targaryen und Khal Drogo. Leider stürzte das blaue Fenster während eines Sturms im Jahr 2017 ein. Taucher können seine Überreste unter der Wasseroberfläche erkunden.
Auf keinen Fall verpassen will ich das Inlandmeer. Da das Wetter schön ist, tummeln sich viele Familien in der geschützten Lagune. Die zu kleinen Bars und Cafés umgebauten alten Fischerboote sind gut besucht. In einem dieser Cafés zeigt mir Dominic Fotos seines Bruders. Sie stammen von der Rettunsgaktion für zwei Delfine, die sich 1984 in die Lagune verirrt hatten. Mit seiner Hilfe gelangten sie ins Meer zurück.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht ist Calypsos Höhle. Homer berichtet, dass die Nymphe Odysseus, den Helden des Trojanischen Krieges, hier sieben Jahre lang gefangen hielt. Jacques Cousteau, der berühmte Ozeanograph, Filmemacher, Autor und Erfinder, benannte sein Forschungsschiff nach der Göttin. Apropos Cousteau: Er behauptete einst, das Blue Hole vor Gozos Westküste sei sein Lieblings-Tauchspot auf der ganzen Welt. Leider habe ich nicht genug Zeit, selbst dort zu tauchen, aber ein Blick von den Klippen herab verrät mir zumindest, wie es zu seinem Namen kam. Eine natürlich Sandsteinformation gibt dem Loch seine röhrenartige Form. Taucher scheinen hier in einen abgeschlossenen Zylinder hinabzusinken. Einige Meter in der Tiefe jedoch eröffnet ein Unterwasserbogen den Weg ins freie Meer.
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Valletta & Birgu
Gozo
Auch im Binnenland von Gozo erwarten mich zahlreiche Attraktionen. Der prähistorische Komplex Ġgantija, eine Unesco-Weltkulturerbestätte, stammt aus der Zeit um 3600 v. Chr. Damit ist er älter als die Pyramiden oder Stonehenge. Der Name Ġgantija ist eine Referenz zu den Riesen, von denen die Gozitanier glaubten, sie hätten die Steinblöcke geschaffen. Auf meinem Weg durch den Felsenwald verstehe ich sofort, wie sie auf diese Idee gekommen sind. Manche der Sandsteinbrocken wiegen mehr als 50 Tonnen. Mit den Werkzeugen der damaligen Zeit war die Konstruktion dieser Stätte im wahrsten Sinne des Wortes eine „Riesen-Aufgabe“. Überreste von Altären zeugen von der Verwendung der Stätte als Tempel der Göttin der Fruchtbarkeit. Ausgrabungen haben Tierknochen aufgedeckt, die Opferrituale vermuten lassen. Demütig setze ich meinen Weg durch die antike Stätte fort und reflektiere darüber, dass die Lebenszeit eines Menschen nur einem Tropfen im Ozean gleicht.
Im Land der Riesen
In einem Motorboot erkunden wir die höhlenartigen Tunnel. Als wir eine Öffnung zum Meer hin passieren, entscheiden wir spontan, abzubiegen. Ich bin begeistert! Durch eine kleine Lücke navigieren wir durch ein beeindruckendes Felsenpanorama in Richtung offenes Meer. Noch mehr beeindrucken mich allerdings die kleinen Höhlen, die wir später erforschen. Hier zieren orangefarbene Korallen die Wände und reflektieren im Azurblau des Meerwassers. Am Blue Hole erklärt uns unser Skipper einige Gesteinsformationen: Eine hat die Form eines Krokodils, eine andere Struktur ist imposante 60 Meter hoch und wird Fels des Generals genannt. Ein General des Johanniterordens entdeckte hier einst eine vielseitige Heilpflanze, den Malteserschwamm. Um das wertvolle Gewächs zu schützen, schliffen die Ordensbrüder sogar die seitlichen Felsen der Insel glatt, damit niemand an ihnen hochklettern konnte.
Mein Weg durch die Höhlen
Die letzten fünf Minuten zur L-Għar tal-Mixta, der Mixta-Höhle, legen wir zu Fuß zurück. Hoch über der Ramla-Bucht bietet die Höhle einen natürlichen Rahmen für ein postkartenwürdiges Erinnerungsfoto: Grüne Büsche und gelbe Sandsteinhäuser verteilen sich wie bunte Tupfen über das hügelige Land um die Bucht, deren Blautöne sich vom roten Sand abheben. Ramla l-Ħamra bedeutet denn auch roter Sand. Der Strand gleichen Namens ist der bekannteste auf Gozo. Hier mieten wir uns Sonnenliegen und erfreuen uns an der Snackbar und weiteren Angeboten. Auch hier, wo weltliche Belange im Vordergrund stehen, wacht eine Statue der Heligen Maria über die Bucht. Viele maltesische Feste zelebrieren dieses friedliche Zusammenleben weltlicher und spiritueller Belange. Obwohl sie immer einem Heiligen geweiht sind, handelt es sich zumeist um besonders ausgelassene Straßenfeste.
Gozos schönste Aussichtspunkte
Im Jahr 1565 versuchte das osmanische Heer, Malta zu erobern. Nach einer viermonatigen Belagerung wurden sie jedoch von den Rittern und ihrer Infanterie zurückgedrängt. Die Belagerung gab den Anstoß, die Festungsstadt Valletta zu bauen. Bis heute sind Teile der Original-Festungsmauern erhalten. Sie dienten dem mit dem Pritzker-Preis ausgezeichneten Architekten Renzo Piano als Inspiration für das neue Parlamentsgebäude. Mit dem modern-minimalistischen Bau schuf er eine Hommage an die Vergangenheit. Insgesamt herrschen in Valletta jedoch ockergelbe Sandsteinbauten im Barockstil vor. Die bunt aus den Fassaden hervorragenden Balkone gehen übrigens auf die Maschrabiyya der islamischen Architektur zurück. Aber nicht nur die fast 200-jährige arabische Herrschaft hat kulturelle Spuren hinterlassen. Auch italienische, orientalische und britische Einflüsse verschmelzen hier.
Malta ist ein kultureller Schmelztiegel
In der Casa Rocca Piccola, dem Palazzo eines Ritters aus dem 16. Jahrhundert, werden die vielen Kulturen, die Malta geformt haben, lebendig. Das Haus ist zugleich eine Pension mit fünf Zimmern, ein Museum und der Familiensitz des 9. Marquis de Piro. Der Marquis selbst ist heute mein Tourguide. Nicholas de Piro ist ein begnadeter Geschichtenerzähler. Er hat mehrere Bücher verfasst, eines erzählt etwa die Geschichte maltesischer Seide. Zahlreiche Wandportraits, Anrichten voller Kunstobjekte und wunderschöne Kabinettschränke verleihen dem Palazzo Charakter. Wir betrachten handgemachte Möbel und stöbern in Bücherregalen. Auch historische medizinische Instrumente des Johanniterordens kann ich bewundern. Dann zeigt mir der Marquis Bilder seiner Eltern bei der Krönung von Königin Elizabeth II. im Jahr 1953. Die Sammlung in der Casa Rocca Piccola deckt die ganze vielseitige Mischung historischer und kultureller Einflüsse in Maltas Geschichte ab.
Geschichte(n) aus erster Hand
Ich war schon oft in Italien und habe über die Jahre viele Museen besucht, aber erst in der majestätischen St. John’s Co-Kathedrale von Valletta wurde mir klar, wie wenig ich bisher über den großen italienischen Meister Caravaggio wusste. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass er fast zwei Jahre lang in Malta gewohnt hat und hier sogar ein Ritter war, wenn auch nur kurz. Auch ließ er sich nur allzu gern in Rangeleien verwickeln. Als er bei einem solchen Handgemenge einen Mann erschlug, floh er von der Insel zurück nach Italien. Dabei hinterließ er das größte Werk, das er je schuf – und das einzige, das er signierte. Die Enthauptung Johannes des Täufers war eine Auftragsarbeit des Malteser-Ritterordens. Es gilt als eines der bedeutendsten Werke westlicher Kunst – und ist bei Weitem nicht der einzige Schatz, den es in der Kathedrale zu finden gibt.
Valletta ist eine lebendige Stadt gespickt mit hübschen Geschäften und Boutique-Hotels. In umgebauten Palazzi entdecke ich Restaurants mit Sterneküche, anderswo verspeise ich auf dem Gehweg stehend bei einem Kaffe pastizzi (maltesisches Gebäck gefüllt mit Ricotta und Erbsenpüree). Eines der hübschen Geschäfte gehört Stephen Cordina. Der Aromatherapeut und Parfumeur aus Gozo kreiert aus maltesischen Zutaten Luxusparfums, Duftkerzen und Pflegeprodukte. Sein Atelier befindet sich im unterirdischen Gewölbe des Ursulinen-Konvents. Hier stellten einst die Nonnen ilma zahar her. Das feine Orangenwasser wird als blumige Basis sowohl beim Backen als auch bei der Parfumherstellung genutzt. In seinen an ein Alchemistenlabor erinnernden Räumlichkeiten bietet Cordina Kurse in Parfumkreation an. Ich beschließe, meine Souvenirs gleich selbst zu machen.
Valletta ist mehr als Museen & Galerien
Das Malta National Community Art Museum eröffnete im Jahr 2018, als Valletta Kulturhauptstadt Europas war. Das Museumsgebäude diente einst als Auberge d’Italie, dem Sitz der Ritter der italienischen Langue. Ich lerne das Werk des Portaitmalers Edward Dingli (1876-1950) und des Bildhauers Antonio Sciortino (1879-1947) kennen. Auch Mattia Pretis Kunst ist zu bewundern, etwa mit dem Gemälde Martyrium der Hl. Katharina von Alexandria von 1659. Die großen Meister des Ritterordens selbst, wie Alof de Wignacourt, sind ebenfalls vertreten. Antike Landkarten erzählen die Geschichte Maltas visuell. Im Restaurant des MUŻA steht neben moderner europäischer Küche auch Design im Fokus. Es verteilt sich über verschiedene Orte innerhalb des Museums, einschließlich des Innenhofs. Weitere Restaurant-Tipps finden Sie im Blog Essen, Trinken, Schlafen in Malta.
MUŻA, Kunst auf maltesisch
Vallettas Grand Harbour trägt seinen Namen wahrlich zu Recht. Das schönste Panorama des prachtvollen Hafens bietet die Parkanlage Upper Barrakka Gardens. Von hier aus präsentiert er sich neben den drei klassischen Städten Senglea, Cospicua und Birgu. Letztere wird auch Vittoriosa, die Siegreiche, genannt. Der Name geht auf die Belagerung Maltas im Jahr 1565 zurück. Birgus weithin sichtbare Festung St. Angelo, vor der Errichtung Vallettas Hauptsitz des Johanniterordens, spielte damals die entscheidende Rolle. Von der Bastion aus gelang die Abwehr des osmanischen Heeres. Auf den Festungsmauern stehend schweift mein Blick zurück über die Upper Barrakka Gardens. Statt für militärische Strategien wird Birgu heute besonders für den pittoresken Yachthafen geschätzt. Ich durchquere ihn in einer traditionellen Dgħajsa, der maltesischen Gondel. Man kann auch per Auto heranfahren, idyllischer ist es aber zu Wasser.
Birgu, Vittoriosa, die Siegreiche
Farbenfrohe Gemälde, goldene Verzierungen, Wandteppiche, eine Gewölbedecke mit Szenen des Lebens Johannes des Täufers, Marmorstatuen… eine wahre Pracht an Farbe, Kunst und Schmuck. Der kalabrische Künstler Mattia Preti war Mitglied des Johanniterordens und schuf die Decken- und viele Wandgemälde in den Seitenkapellen. Jede Kapelle ist einer der „Langues”, den verschiedenen Gruppen innerhalb des Ordens, gewidmet und reich im Barockstil ausgeschmückt. Auch der Blick nach unten lohnt sich: In den vielfarbigen Marmorboden sind über 400 wunderschöne Gedenksteine ebendort begrabener Ritter eingelassen. Der Orden erbaute St. John's Co-Kathedrale als Wahrzeichen der neuen Festungsstadt. Die nüchterne Fassade spiegelt die Entbehrungen in der Zeit ihrer Fertigstellung im Jahr 1577 wider – nur wenige Jahre nach der Belagerung von Malta.
St. John’s Co-Kathedrale – eine Sinnesexplosion
Malta ist überwiegend römisch-katholisch und jeder Ort hat seinen eigenen Schutzheiligen. In Mdina sieht man allerdings genauso viele Plaketten zu Ehren der Gottesmutter Maria wie dem Heiligen Paulus. Insgesamt gibt es in Malta rund 365 Kirchen, oder wie man hier gern sagt: „Eine für jeden Tag des Jahres.“
In Mdina verdient die Kathedrale St. Paul besondere Aufmerksamkeit. Der Heilige Paulus selbst brachte das Christentum nach Malta, als er im Jahr 60 hier Schiffbruch erlitt. Seine Statue ziert heute das unbewohnte Inselchen, auf das er sich retten konnte. Ein Erdbeben zerstörte die Kathedrale im Jahr 1693. Das heutige Gotteshaus wurde durch den maltesischen Architekten und Bildhauer Lorenzo Gafà im Barockstil wieder aufgebaut. Von den zwei Uhren an der Fassade zeigt nur eine die richtige Zeit. Die zweite soll den Teufel irreführen.
Von Kirchen, Heiligen und Gedenktafeln
Einen kurzen Spaziergang vor den Toren Mdinas liegt Rabat. Passenderweise bedeutet der Name in den semitischen Sprachen auch „Vorort“. Maltesisch ist übrigens die einzige Sprache mit semitischen Wurzeln, die das lateinische Alphabet nutzt. Maltas zweite Landessprache ist Englisch. Auf dem Weg Richtung Ortszentrum entdecke ich Totenkopfsymbole am unteren Mauerrand auf beiden Seiten der Kollegiatkirche St. Paul. Auch die Statue einer von Flammen umzüngelten armen Seele ist hier zu sehen – laut Francesca eindeutige Zeichen, dass wir uns heiligen Grabstätten nähern.
In Rabat befinden sich die St.-Paul- und die St.-Agatha-Katakomben. Schon die Punier, Römer und Byzantiner nutzten sie. Bis ins 7. Jahrhundert fanden hier Beisetzungen statt. Heute sind die Katakomben das früheste Zeugnis christlichen Lebens auf Malta.
Spaziergang nach Rabat
Mdina war bis ins Mittelalter die Hauptstadt Maltas und wird von einer hohen Stadtmauer eingeschlossen. Über eine Bogenbrücke erreiche ich das turmhohe Stadttor aus der Barockzeit. Es ist mit Wappen und lateinischen Schriftzeichen geschmückt. Mdinas Wurzeln reichen bis in die Antike zurück. Die Stadt, wie sie heute erscheint, wurde aber zum größten Teil während der Verwaltung durch den berühmten Johanniterorden zwischen 1530 und 1768 wiederaufgebaut.
Es ist aber weniger mein Faible für Geschichte, das mich bei diesem Anblick innehalten lässt: Ich fühle mich gerade wie Lady Catelyn Stark, die in der ersten Staffel von Game of Thrones durch ebendieses Tor zum ersten Mal nach Königsmund einritt. Ich bin ein Fan von Geschichte, aber wie viele Millionen Menschen weltweit bin ich auch ein Fan der Hitserie von HBO.
Vor den Toren der Altstadt
Ihren Namen verdanken die Katakomben ihrer vermuteten früheren Verbindung zur nahegelegenen Paulusgrotte. Dort soll der Apostel nach seinem Schiffbruch für eine Weile gelebt haben.
Ich steige also in die Katakomben hinab. Menschen mit Platzangst ist dieses Abenteuer definitiv nicht zu empfehlen. Alle anderen dürfen sich auf eine faszinierende Erfahrung freuen. Schon entlang der Treppe sehe ich die ersten kleinen Gräber, unten zieren dorische Säulen den höhlenartigen Eingang. Ich passiere zwei aus dem Stein gehauene runde Tische. Hier sollen früher Feste zu Ehren der Toten stattgefunden haben. Wie in einem Kaninchenbau dehnen sich Abzweigungen und untereinander verbundene Höhlen aus. Nach umfangreichen Ausgrabungen sind heute nur noch leere Gräber zu sehen. Die früher traditionellen Grabbeigaben kann ich hier leider nicht bewundern.
Ein Besuch in den Paulus-Katakomben
Sofort fällt mir die leichte Krümmung auf, die jedes einzelne der labyrinthartigen Gässchen von Mdina nach rechts oder links aufweist. Francesca, meine Fremdenführerin, erklärt mir den Grund: „Mit Pfeilen kann man nicht um die Ecke schießen!” In den schmalen Straßen führt unser Weg vorbei an den Häusern der wenigen verbleibenden Einwohner der Stadt. Viele von ihnen sind Nachfahren jahrhundertealter Adelsgeschlechter. Ihre roten, blauen und grünen Türen bilden schöne Farbkleckse in den ockergelben Sandsteinfassaden, die so typisch sind für Malta wie die weiß getünchten Häuser für Mykonos. Die Türklopfer lohnen einen genaueren Blick: Viele sind kunstvoll mit Familienwappen, andere mit Abbildungen von Löwen oder Delfinen verziert. Über den Hauseingängen prangen – übrigens in ganz Malta – Heiligenplaketten.
Traditionen auf der Spur
Lough Eske Castle
Lough Mardal Lodge
Lough Mardal Lodge
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Der Legende nach hielt die Nymphe Calypso Odysseus sieben Jahre lang in einer Höhle auf dieser Insel fest.
Heutige Besucher zieht es neben den Höhlen auch an die roten Sandstrände und zu Tempeln, die älter sind als die Pyramiden.
Psssst… Maltas frühere Hauptstadt wird auch „Stadt der Stille“ genannt. Sie zählt nur noch 250 Einwohner
und nur deren Autos dürfen die engen Gassen befahren. Hier besuche ich die Kathedrale eines schiffbrüchigen Apostels.
Die Unesco-Welterbestadt wurde von Rittern begründet. Im Naturhafen Grand Harbour ziehen Gondeln ihre Bahnen.
Die moderne Stadt mit historischen Wurzeln war Kulturhauptstadt Europas 2018.
Essen, Trinken, Schlafen
Malta ist ein Gastro-Land, es bietet mediterrane Küche mit einem ganz eigenen Kniff. Bei den vielen kulturellen Einflüssen auf die Insel und ihre Geschichte verwundert das nicht. Die Bandbreite vom legeren Street-Food bis zum Sterne-Restaurant hält für jeden Geschmack etwas bereit.
Auch bei der Wahl der Unterkunft haben Malta-Urlauber die Qual der Wahl. Boutique-Hotels in historischen Palazzi, Resorts bekannter Luxusmarken und charmante Bed & Breakfasts buhlen um Reisende. Der persönliche Favorit unserer Autorin Rhea ist Maltas ältestes Luxus-Hotel und gleichzeitig Promi-Hotspot.
In ihrem Blog finde Sie weitere Tipps, wo es sich in Malta am besten Essen, Trinken, Schlafen lässt.
Ein Fest für die Sinne
Valletta, die Festungsstadt
Malta
Unterwegs mit Travelzoo:
Die frühere Reisejournalistin Rhea Saran ist Travelzoos Global Head of Brand and Content. Gehen Sie mit ihr auf Abenteuerreise und erfahren Sie aus erster Hand, was Sie auf Malta unbedingt sehen, essen und erleben sollten.
Die frühere Reisejournalistin Rhea Saran ist Travelzoos Global Head of Brand and Content. Gehen Sie mit ihr auf Abenteuerreise und erfahren Sie aus erster Hand, was Sie auf Malta unbedingt sehen, essen und erleben sollten.
Foto : Daniel Balzan